Schock-Vorwürfe von Schwimm-AssLiliana Szilagyi: Mein Vater hat mich missbraucht

Das, was die ungarische Schwimmerin Liliana Szilagyi (25) jetzt auf Instagram teilt, ist nichts für schwache Nerven. Die Vizeeuropameisterin von 2016 über 200 Meter Schmetterling behauptet, von ihrem eigenen Vater missbraucht worden zu sein, seitdem sie ein Kind war: „Physisch. Spirituell. Sexuell.“
"Die schwierigsten Worte, die es für mich je gegeben hat"
„Nach 25 Jahren bin ich bereit, die schwierigsten Worte zu sagen, die es je für mich gegeben hat. Nach so viel Schmerz und Kampf werde ich aufstehen“, lauten die ersten Worte ihres ergreifenden Posts. Dann erhebt Liliana schwere Vorwürfe gegen Vater Zoltan, früher selber ein erfolgreicher Schwimmer, heute Anwalt und Schwimm-Trainer: „Ich bin missbraucht worden. Nämlich von einem Mann, von dem ich die größte Liebe und Akzeptanz hätte bekommen sollen.“ Die Schwimmerin weiter: „Sei es körperliche Züchtigung, Einschüchterung, Liebes- und Aufmerksamkeitsentzug oder sexueller Missbrauch.“
Für die „Liebe und Akzeptanz“ ihres Vaters hätte Liliana jahrelang alles getan, schreibt sie. Bis sie verstanden habe, dass sie eine Illusion lebte. „In einer Blase, die ich für natürlich gehalten habe. In der akzeptiert wurde, dass mein Vater meine Mutter halbohnmächtig schlug, wenn ihm nicht gefiel, was sie sagte oder tat. Das tat er auch, als sie schwanger mit mir war. In einer Welt, in der, wenn ich nicht die erwarteten Ergebnisse lieferte, er mich für Luft hielt und verschiedene Strafen an der Tagesordnung waren. In der ich keine eigenen Worte, Gedanken, Meinung oder Ziele haben durfte.“
Sie will anderen Opfern helfen
Die Misshandlungen des Vaters seien ständig und unvorhersehbar gewesen, wann auch immer ihm danach gewesen sei, habe er es genossen, Macht auszuüben. 2016, nach der Europameisterschaft, habe sie den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen.
Liliana schreibt, sie teile ihre Geschichte, um anderen Betroffenen zu helfen. Damit Opfer nicht glaubten, allein mit ihrem Schicksal zu sein. Lilianas Botschaft: „Du bist nicht allein!“
Dass sie sich nun an die Öffentlichkeit wende, habe auch damit zu tun, dass ihre Schwester noch beim Vater lebt.
Vater streitet Vorwürfe ab
Derweil hat laut ungarischer Medien der Präsident des nationalen Schwimmverbandes, Sandor Wladar, den Disziplinarausschuss und den Ausschuss für Kinderschutz beauftragt, den Fall zu untersuchen.
Zoltan Szilagyi äußerte sich in einem Offenen Brief zu den Anschuldigungen, den ungarische Medien zitieren. Er streitet alle Vorwürfe darin vehement ab. (sfu)