Sie überlebte den Krieg und wurde 103 Jahre alt
Letzte Überlebende der Nazi-Widerstandsgruppe "Weiße Rose" ist tot
Sie kämpfte mit Hans und Sophie Scholl gegen die menschenverachtende Nazi-Diktatur, überlebte anders als die Geschwister die Terrorherrschaft und den Zweiten Weltkrieg. Nun ist Traute Lafrenz im Alter von 103 Jahren in den USA gestorben. Sie war das letzte lebende Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“.
Zwei Mal in Haft, bevor amerikanische Soldaten sie befreiten
Traute Lafrenz starb am 6. März im Alter von 103 Jahren, wie die Weiße Rose Stiftung am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München bestätigte. Lafrenz kam 1919 in Hamburg auf die Welt und wechselte 1941 als Medizinstudentin von der Hansestadt an die Münchner Universität. Dort freundete sie sich mit Hans Scholl an und brachte später unter anderem Flugblätter der „Weißen Rose“ nach Hamburg.
Im März 1943 wurde Lafrenz festgenommen, im April angeklagt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Es folgte eine weitere Zeit in Haft, bevor Lafrenz schließlich im April 1945 von US-Truppen befreit wurde. Anschließend emigrierte sie in die USA, wo sie bis zuletzt lebte. 2019 wurde sie mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik ausgezeichnet.
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"Weiße Rose" leistete Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Die „Weiße Rose“ hatte während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland studentischen Widerstand in München organisiert. Die bekanntesten Mitglieder der Gruppe gegen die Nationalsozialisten, die Geschwister Hans und Sophie Scholl und ihr Freund Christoph Probst, wurden vor 1943 vom Nazi-Regime hingerichtet – weil sie auf frischer Tat dabei ertappt wurden, wie sie Flugblätter an der Universität verteilten. (dpa/jak)