Zeitreise mit dem "Let's Dance"-JurorWarum Jorge González sich in der Slowakei vor dem kubanischen Staat versteckte

Seit kurzem führt Jorge González ein „Let’s Dance“-Doppelleben. Nach der Show in Deutschland fliegt der 54-Jährige nach Bratislava und sitzt dort sonntagabends in der slowakischen Version der Tanzshow in der Jury. Was viele nämlich nicht wissen: Jorge wird in der Slowakei als Star gefeiert und hat eine tiefe Verbindung zum Land. Mit nur 17 Jahren verließ er 1985 sein Heimatland Kuba, um in der damaligen Tschechoslowakei zu studieren. Doch zwischenzeitlich wurde es für den Studenten hier auch brenzlig. Er musste sich vor dem kubanischen Staat verstecken – und fand dadurch seine zweite Familie.
"Jorge war ein Revolutionär, immer!"
Jorge González erinnert sich noch ganz genau an den Tag, an dem er Kuba mit 17 Jahren verlassen durfte. Er war ein exzellenter Schüler und sein Stipendium für sein Nuklear-Ökologie-Studium in der Slowakei wurde dadurch zum Ticket in die Freiheit. „Du arbeitest hart für deinen Traum und dann bist du 17 und dieser Traum wird wahr“, blickt er zurück.
Doch die Zeit in der Slowakei wurde zeitweise auch zum Alptraum für Jorge, denn es gab strikte Regeln für den Kubaner: „Wir als Studenten aus Kuba, wir konnten nicht arbeiten [...] Und wir durften keine Freundschaft schließen mit Leuten aus kapitalistischen Ländern.“ Jorge hielt sich jedoch nicht an diese Gesetze: Er modelte heimlich als Nebenjob und war mit einem Griechen befreundet. Der erinnert sich im RTL-Interview in Bratislava noch ganz genau an damals: „Jorge war ein Revolutionär, immer!“
Der Mut wurde ihm dann jedoch zum Verhängnis. Denn der kubanische Staat erfuhr von Jorges Lebensstil. Der Fall wurde zum Politikum und der junge Student damit zum Staatsfeind. Nur fünf Jahre nach seiner Ankunft in der Slowakei wurde vor Gericht entschieden: Jorge muss zurück!
"In der Slowakei habe ich meine zweite Familie"

Die Familie seines besten Freundes Mišo nahm Jorge daraufhin bei sich auf – so konnte er untertauchen und sich ganze vier Monate lang verstecken.
Eine schwierige Zeit, die ihn, seinen besten Freund und dessen Mutter Anna jedoch eng zusammen geschweißt hat: „In der Slowakei habe ich meine zweite Familie.“ Sie stehen noch heute eng in Kontakt und Anna ist wie eine zweite Mama für den 54-Jährigen. Im RTL-Interview in Bratislava blickt auch sie zurück: „Wir haben schwierige Momente zusammen erlebt, aber die meisten waren schön.“ Und genau das ist es, was bleibt. „Diese Familie bedeutet für mich viel. Die haben mir bei allem geholfen, das ist etwas ganz besonderes“, so Jorge.
"Let's Dance" bei RTL und auf RTL+ sehen
Jorge González sehen Sie jeden Freitag ab 20:15 Uhr bei „Let’s Dance“ im Einsatz – und parallel dazu natürlich auch im Livestream auf RTL+.
Show verpasst? Dann sind Sie auf RTL+ ebenfalls richtig! Hier stehen nämlich alle vergangenen Shows und Staffeln jederzeit zum Streamen bereit. (kwa)