Ermittler gehen von Tötungsdelikt ausVermisster Jesse (19) aus Leipzig ist tot - per Kopfschuss hingerichtet?
Der verschwundene 19-jährige Jesse ist tot. Seine Leiche wurde nördlich von Leipzig gefunden – laut „Bild“ soll der junge Mann per Kopfschuss hingerichtet worden sein.
Polizei geht von Tötungsdelikt aus
„Nach den bisherigen Erkenntnissen handelt es sich mutmaßlich um den 19-jährigen Vermissten“, teilte die Polizei am Dienstag mit. Tagelang hatten Einsatzkräfte nach Jesse L. gesucht. Die Beamten gehen derzeit davon aus, dass er „Opfer eines Tötungsdeliktes“ geworden sei. Ein 20 Jahre alter Tatverdächtiger sei bereits festgenommen worden und sitzt in U-Haft. Nach Informationen der „Bild“ sollen jedoch Zweifel daran bestehen, ob er zu einer solch kaltblütigen Tat fähig sei. Heute wird er dem Haftrichter vorgeführt.
Ob Jesse per Kopfschuss hingerichtet worden ist, wie die Zeitung berichtet, bestätigt oder dementiert die Staatsanwaltschaft auf RTL-Anfrage hin nicht. Auch, ob im Drogenmilieu ermittelt wird, könne man mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht sagen.
Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich bedeckt: „Um diese Ermittlungen nicht zu gefährden, werden derzeit keine weiteren Angaben, insbesondere zur Auffindesituation sowie Ort und Zeit des Auffindens gemacht“, heißt es in einer Pressemitteilung. Weitere Erkenntnisse soll eine Obduktion des Leichnams bringen, die die Staatsanwaltschaft Leipzig beantragt hat.
Bodenproben werden im Labor ausgewertet
Wie die "Leipziger Volkszeitung" schreibt, habe der 19-Jährige an einem Feld in Altscherbitz nahe der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Schkeuditz gelegen. Das Landeskriminalamt habe die Gegend um den Leichenfundort mit 3D-Technik vermessen und mit Drohen abgeflogen. Zudem sei mit Metalldetektoren gesucht und Mutterboden abgetragen worden.
Jesse verschwand am 11. Januar spurlos
Jesse soll sich der „LVZ“ zufolge nach derzeitigem Stand am 11. Januar gegen 19:30 Uhr von einem Bekannten am Hauptbahnhof Halle verabschiedet haben. Von dort aus wollte er angeblich nach Leipzig-Probstheida weiterfahren, wo er gelebt hat. Der 19-Jährige verschwand spurlos. Am vergangenen Donnerstag hatte sich die Polizei Leipzig an die Öffentlichkeit gewandt, um die Suche nach dem vermissten Mann zu intensivieren, die Familie startete privat Fahndungsaufrufe, lobte eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus. Eine Bekannte von Jesse sagte damals zu RTL, dass es keinen Streit oder Ähnliches gegeben habe. Sie beschrieb Jesse als „fröhlichen Menschen“.
Dazu, ob es sich bei dem Festgenommenen um Jesses Bekannten aus Halle handelt, wollte sich Staatsanwalt Andreas Ricken auf Anfrage der „LVZ“ nicht äußern. (msc/lgr)
