Zehn Tage Trainingspause
Malaika Mihambo hatte Corona - EM-Start in Gefahr

Sie ist das Gesicht der deutschen Leichtathletik. Ist erst kürzlich Weitsprung-Weltmeisterin geworden. Eigentlich wollte sie bei der Heim-EM in München ihren Titel verteidigen – doch die Gold-Mission ist in Gefahr. Die Vorzeigeathletin hat sich nach der WM mit dem Coronavirus infiziert und musste 10 Tage pausieren. Über ihren EM-Start will sie kurzfristig entscheiden.
Zehn Tage nicht trainiert
In genau neun Tagen startet das Weitsprung-Finale der Frauen. Ob Mihambo nach ihrer Saisonbestleistung von 7,12 Metern in Eugene zur Europameisterschaft antreten wird, entscheidet sie im Laufe der nächsten Woche.
„Ich habe mich nach der WM mit Corona infiziert. Es war zwar ein milder Verlauf, aber ich habe mich müde und schlapp gefühlt und 10 Tage nicht trainiert. Die Quarantäne und die Symptome haben eine optimale Wettkampfvorbereitung leider unmöglich gemacht. Heute habe ich nach dem Medizincheck zum ersten Mal wieder eine leichte Krafttrainingseinheit absolviert. Meine letzte richtige Trainingseinheit war allerdings vor der WM. Das ist eine ganze Weile her und das hat man auch im Training gemerkt“, so Mihambo.
Keine Chance, an Leistungsniveau anzuknüpfen
„Ich habe mich so sehr auf die EM gefreut, war in einer super Form und wollte bei der EM zeigen,
dass ich dieses Jahr noch weiter springen kann als in Eugene. Ich versuche trotz der Zwangspause und dem Trainingsrückstand an den Start zu gehen und mein Bestes zu geben, wohlwissend, dass ich an mein Leistungsniveau von Eugene wahrscheinlich nicht anknüpfen kann.“
Wie schon in der Vergangenheit will sich Malaika Mihambo nicht auf eine Platzierung festlegen.
„Ich werde mein Bestes geben, zu welchem Platz es dann schlussendlich reichen wird, sehen wir
dann.“ Auch wenn die mentale Stärke von Malaika Mihambo ihr immer wieder bei Wettkämpfen geholfen hat, so warnt auch ihr Trainer Ulli Knapp vor zu großen Erwartungen. „Eine Corona-Infektion, auch wenn sie nur einen milden Verlauf hatte, schlaucht den Körper enorm.“
Für ihre Fans will die Ausnahmeathletin aber nichts unversucht lassen und hofft, dass sie die
restlichen Tage optimal nutzen kann, um wieder fit zu werden. Eine finale Entscheidung wird sie
gemeinsam mit ihrem Trainer im Pre-Camp in Erding treffen, zu dem sie am Dienstag anreist. (lgr)