Gemeinsam mit ihrer Mutter

Bestatterin verkauft Körperteile von Toten – 20 Jahre Knast

19.01.2021, Nordrhein-Westfalen, Dülmen: Ein Mitarbeiter bereitet einen Verstorbenen in einem Sarg im Kühlraum des Krematoriums "Feuerbestattungen Dülmen" auf die ärztliche Leichenschau durch einen Amtsarzt vor. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die beiden Frauen verkauften Leichenteile unter Verwendung gefälschter Spendenformulare (Symbolbild).
ve tba, dpa, Rolf Vennenbernd

Es klingt zu makaber, um wahr zu sein: Die Besitzerin eines Bestattungsunternehmens in Montrose (US-Bundesstaat Colorado) und ihre Mutter haben jahrelang Leichenteile an Unternehmen verkauft. Ein Gericht verurteilte Megan Hess (46) und Shirly Koch (69) zu 20 beziehungsweise 15 Jahren Haft, wie die BBC berichtet.

Ganze Leichen an Unternehmen verkauft

Die Frauen sezierten zwischen 2010 und 2018 rund 560 Leichen und verkauften Körperteile an Firmen, die Mediziner ausbilden. Die Unternehmen wussten nicht, dass die beiden illegal handelten. In einigen Fällen seien ganze Leichen verkauft worden, erklärte die die Staatsanwaltschaft.

Megan Hess berechnete Angehörigen von Verstorbenen bis zu 1.000 US-Dollar (rund 940 Euro) für Einäscherungen, die nie stattfanden. Über eine weitere Firma, die ihr gehört, verkaufte sie Arme, Beine und Köpfe der Toten – ohne Zustimmung und unter Verwendung gefälschter Spendenformulare.

Bestatterin aus Colorado vermischte Asche von Toten

Verwandte von eingeäscherten Verstorbenen erfuhren später, dass sie Asche zurückerhalten hatten, die mit den sterblichen Überresten anderer Menschen vermischt war. Richterin Christine Arguello sprach vom "emotional erschöpfendsten Fall, den ich je auf der Richterbank erlebt habe". Sie ordnete an, die verurteilten Frauen sofort ins Gefängnis zu bringen. (bst)