In Schülergruppe gerast und Lehrerin getötet

Ku´Damm-Todesfahrer wohl wegen psychischer Probleme schuldunfähig

ARCHIV - 08.06.2022, Berlin: Polizei und Rettungsdienste sichern das Areal nach der Todesfahrt am Kurfürstendamm. Nach der Todesfahrt auf dem Kurfürstendamm mit einer Toten und zahlreichen Schwerverletzten legt ein vorläufiges psychiatrisches Gutachten die Schuldunfähigkeit des 29-jährigen Tatverdächtigen nahe. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Am 8. Juni raste ein 29-Jähriger am Berliner Ku´Damm in eine Schülergruppe aus Hessen. So wie es aussieht, ist der Mann schuldunfähig.
htf mvk alf, dpa, Fabian Sommer

Im Juni dieses Jahres raste ein 29-jähriger Mann mit dem Auto am Berliner Ku'damm in eine Schülergruppe. Dabei tötete er eine Lehrerin aus Hessen und verletzte zahlreiche Schüler schwer. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm unter anderem 16-fachen Mordversuch vorgeworfen. Nun liegt aber ein psychiatrisches Gutachten vor, aus dem die Schuldunfähigkeit des 29-jährigen Tatverdächtigen hervorgeht.

Schuldunfähigkeit: Psychiatrie statt Justizvollzugsanstalt

Sollte sich in der Hauptverhandlung die Schuldunfähigkeit des 29-jährigen Tatverdächtigen bewahrheiten, bestünde laut Staatsanwaltschaft „keine strafrechtliche Verantwortlichkeit“. Der Beschuldigte würde in diesem Falle in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden, um von weiteren gefährlichen Taten abgehalten zu werden.

Tatverdächtiger bewusst in die hessische Schülergruppe gefahren?

Laut Staatsanwaltschaft soll der 29-Jährige am 8. Juni bewusst in eine Schülergruppe aus der nordhessischen Kleinstadt Bad Arolsen gefahren sein. Bei dieser Tat kam die 51 jährige Lehrerin aus Hessen ums Leben. Ein Kollege sowie zwölf Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren wurden dabei schwer verletzt.

Nach dem Vorfall setzte der Täter die Fahrt fort und fuhr ungebremst über die Einmündung der Marburger Straße auf den gegenüberliegenden Gehweg. Dort verletzte er ebenfalls zwei Männer und eine schwangere Frau schwer. Letztlich endete seine Fahrt in der Schaufensterscheibe eines Parfum-Geschäfts.

09.06.2022, Hessen, Bad Arolsen: Kerzen und gebastelte Blumen liegen vor einer Stele an der Haupt- und Realschule Kaulbach-Schule im nordhessischen Bad Arolsen. Bei dem tödlichen Auto-Vorfall nahe der Berliner Gedächtniskirche sind nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei neben der getöteten Lehrerin aus dieser Schule 14 Menschen verletzt worden. Bei den Verletzten handele es sich ausschließlich um Menschen aus der Schülergruppe, mit der die Lehrerin unterwegs gewesen war, sagte eine Polizeisprecherin. Foto: Swen Pförtner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Groß war die Trauer an der Kaulbach-Schule in Bad Arolsen. Lehrer und Schüler drückten ihr Beileid in Form von Kerzen und persönlichen Botschaften aus.
spf fdt htf, dpa, Swen Pförtner
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Vorwurf: 16-facher Mordversuch

Seitdem ist der Beschuldigte in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht. In einem Antrag wirft die Staatsanwaltschaft dem 29-jährigen Mann unter anderem vollendeten „Heimtückemord“ sowie 16-fachen Mordversuch vor. (aba/dpa)