Bundesgesundheitsminister zu CoronaLauterbach: "Sind ganz klar am Beginn einer Herbst- und Winterwelle."

Es kommt mit Ansage: Mit dem Herbst zieht die Zahl der Corona-Ansteckungen wieder an. Aber auch bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Co. verzeichnet das Robert-Koch-Institut ein erhöhtes Niveau. „Der Infektionsdruck nimmt jetzt im Herbst in allen Altersgruppen der Allgemeinbevölkerung wieder deutlich zu“, heißt es im RKI-Wochenbericht. Am Morgen haben sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin zur Corona-Lage im Herbst geäußert. Was kommt da auf uns zu?
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Lauterbach: Welle wird nicht von alleine enden

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont mit Blick auf die Pandemie: „Wir befinden uns ganz klar am Beginn einer Herbst- und Winterwelle." Die Infektionszahlen nehmen aktuell wieder zu. Dies sei nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland zu beobachten, sagt Lauterbach in Berlin. Corona stehe derzeit zwar nicht mehr so stark im Vordergrund der Öffentlichkeit. Es müsse aber alles dafür getan werden, um eine "zusätzliche Stresssituation" zu vermeiden.

Denn die Welle werde nicht von alleine enden, so Lauterbach.

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Lauterbach: Länder müssen Coronamaßnahmen beschließen, wenn nötig

Ab dem 1. Oktober tritt das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft. Laut Lauterbach ein eher „konservatives“ Gesetz, was den einzelnen Bundesländern erlaubt, Maßnahmen zu ergreifen, wenn es die Infektionslage erfordert. Genau das fordert Lauterbach jetzt von den Ländern: „Der Herbst wird nicht leicht werden.“

Lauterbach spielt darauf an, bei steigenden Infektionszahlen über die erneute Einführung von Maßnahmen, wie dem Tragen von Masken in Innenräumen, zu sprechen. Ansonsten könnte es im schlimmsten Fall zu Problemen in der kritischen Infrastruktur- also zum Beispiel bei der Polizei, in Krankenhäusern – führen.

Gleichzeitig seien Impfungen weiterhin wichtig. Besonders die vierte Impfung bei älteren Menschen zeigt eine gute Wirkung: „Es macht für ältere Menschen einen riesigen Unterschied, ob man dreimal oder viermal geimpft ist.“

Wieler: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei."

Auch RKI-Chef Wieler sieht den Beginn einer neuen Coronawelle. Er appelliert an die Bevölkerung: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei.“ Die gute Nachricht sei, es gebe noch keinen massiven Anstieg bei den Krankenhaus-Einweisungen. Wieler weist aber darauf hin, dass es derzeit eine verstärkte Zunahme an Atemwegsinfektionen gebe, die nicht nur durch das Coronavirus ausgelöst würden. Die Zahlen seien "deutlich höher" als in vorangegangenen Jahren. So seien allein in der vergangenen Woche 7,7 Millionen Menschen in Deutschland neu erkrankt.

Wieler zählt zudem einige Tipps auf, die jetzt bei der neuen Coronawelle entscheidend sind:

  • Räume weiter regelmäßig stoßlüften

  • bei Erkältungssymptomen drei bis fünf Tage zuhause bleiben

  • Risikogruppen schützen und Medikamente bei Erkrankung in Betracht ziehen (zum Beispiel Paxlovid)

  • Masken in Innenräumen tragen: „Je mehr Menschen Maske tragen, desto effektiver ist der Schutz.“

  • Impfungen gegen Corona und die Grippe

(khe/mit dpa/rtrs)

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