Drei Viertel der Modelle mangelhaftLäuft nicht: Stiftung Warentest checkt Kinder-Laufräder - 10 von 13 fallen durch

Caucasian boy with sports helmets driving balance bike outdoors on a sunny day. He is learning new skill.
Stiftung Warentest hat Laufräder getestet
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Mit einem Laufrad bereiten Eltern ihre Kinder bestens darauf vor, später leichter das Radfahren zu lernen. Schön wäre es, wenn das Kleinkind-Fahrzeug dabei schadstofffrei und sicher daherkäme. Das ist aber leider bei drei Vierteln der Laufräder, die das Team von Stiftung Warentest unter die Lupe genommen hat, nicht der Fall. Hier zeigen wir Ihnen, wer punkten konnte im Laufrad-Test und wie Sie das passende Laufrad für Ihr Kind finden.

Gleich zehn Mal hagelte es die Note "Mangelhaft": Das hat die Stiftung Warentest gestört

Adorable little toddler boy sad about his broken bicycle, sitting outdoors on the street
Laufräder müssen einiges aushalten. Bei zwei Modellen im Test brach der Lenker
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Schockierende Zahlen: Gleich zehn Laufrädchen bewerten die Tester:innen mit einer „Fünf“. Und zwar nicht nur, weil die Profis im Labor in diesen zehn Laufrädern Schadstoffe wie Phtalat-Weichmacher oder Flammschutzmittel im Sattel oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in den Reifen vorfanden – Stoffe, die dem kindlichen Körper schaden können.

Bei einigen Lauflernrädern lagen auch eklatante Sicherheitsmängel vor. Erstmals ließen die Warentester nicht nur Kita-Kids auf den Rädern durch die Gegend brausen, um das Fahrverhalten zu beobachten, sondern führten auch einen Belastungstest durch, um die Haltbarkeit auf den Prüfstand zu stellen. Und prompt brach bei einem Rad von Bachtenkirch und einem von Janod der Lenker. Bei einem Modell von Kokua monierten die Tester kleine Ventilkappen, die Kleinkinder verschlucken könnten.

Grünes Licht nur für drei Laufräder im Test

Two cute little boys and adorable blond girl sitting on their balance bikes while moving down asphalt road in natural environment at leisure
Der Helm gehört dazu: Kids mit Laufrädern in Aktion
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Zwei Mal nur vergab die Stiftung Warentest die Note „Gut“:

  • Puky LR Light* – rund 151 Euro

  • Early Rider Superply Bonsai 12’ – rund 170 Euro

Beide Laufräder liegen nicht gerade im unteren Preissegment. Mit dem

macht man nach Ansicht der Tester auch nichts falsch. Sie gaben die Note „Befriedigend“ (Schadstoff-Einzelnote: „ausreichend“).

Das Testteam weist darauf hin, dass drei für „gut“ befundene Modelle aus dem letzten Laufrad-Test von 2018 auch noch im Handel erhältlich sind.

SERVICE-TIPP: Beide Tests können Sie hier kostenpflichtig abrufen

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Experten-Tipps für den Laufrad-Kauf

  • Das Kind zum Kauf mitnehmen. Sitzt es auf dem Sattel, müssen die Füße fest auf dem Boden stehen. Wenn’s eine Überraschung sein soll: Ermitteln Sie die Schrittlänge – von da, wo die Beine zusammenstoßen, bis zum Boden. Viele Hersteller geben Empfehlungen, welche Bike-Größe da passen könnte.

  • Gewicht: Je kleiner und leichter das Kind, desto leichter sollte das Rad sein.

  • Holz, Stahl oder Alu? Hier entscheidet der Geschmack, und zwar am besten der des Kindes.

  • Bereifung: Luftbefüllte Reifen sind besser geländegängig, erläutern die Warentest-Autoren. Reifen aus geschäumtem Kunststoff schnitten bei der Schadstoffbelastung besser ab. Apropos: Sicherheit bietet nur eine Laboranalyse wie beim Test der Stiftung. Wenn Sie ein Modell ins Auge fassen, das nicht geprüft wurde, gehen Sie ruhig ganz nah ran. Wer eine gute Nase hat, kann problematische Kunststoffe förmlich erschnuppern.

  • Sicherheitscheck: Kann sich das Kind die Finger klemmen am Übergang zwischen Lenker und Korpus? Gibt es scharfe Kanten? Beleuchtung ist bei den meisten Laufrädern nicht vorgesehen, weil so kleine Kinder zusammen mit ihren Eltern im Hellen unterwegs sein sollten. Kann man aber trotzdem nachrüsten.

  • Bremse? Brauchen die Kinder nach Ansicht der Experten nicht – sie halten das Laufrad in brenzligen Situationen am intuitivsten mit den Füßen an und haben meist noch nicht so viel Kraft in den Händen. Selbst beim ersten richtigen Fahrrad bremsen die meisten Kinder lieber mit dem Rücktritt.

  • Ein gut sitzender Fahrradhelm: Gehört zwar nicht zum Lieferumfang der Laufräder, sollte aber immer mit im Einsatz sein. Wer seinen Nachwuchs auf dem Kindersitz des eigenen Rades mitnimmt, hat mit Sicherheit schon einen. Aber bitte immer überprüfen, ob er noch gut passt! (mzi)

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