Die richtige LagerungKüchenkräuter haltbar machen: So können Sie Basilikum, Petersilie, Minze & Co. aufbewahren

Ein eigener Kräutergarten ist wirklich etwas Tolles: Stets hat man die passenden Kräuter fürs Essen und Getränke ganz frisch zur Hand. Doch oft wächst da so viel, dass man es gar nicht schnell genug verbrauchen kann. Und wer keinen Kräutergarten hat, kennt sicher dieses Problem: Für ein Rezept braucht man nur ein paar Blätter Minze, eine Handvoll Basilikum oder einige Stängel Schnittlauch, aber zu kaufen gibt es die Kräuter nur in größeren Mengen, etwa im großen Bündel oder im Topf. Was also mit dem Rest anstellen?
Damit Sie nie wieder übriggebliebene Kräuter wegwerfen müssen, verraten wir Ihnen die besten Methoden, um sie länger haltbar zu machen. Außerdem zeigen wir, worauf es bei den beliebtesten Kräutern wie Petersilie, Minze und Co. im Besonderen ankommt.
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Kräuter im Kühlschrank lagern

Schnittkräuter sollten immer möglichst kühl, etwa bei Kühlschranktemperatur, aufbewahrt werden, denn bei Zimmertemperatur welken sie schnell und verlieren an Aroma. Dazu müssen zuerst die Stielenden abgeschnitten werden. Dann werden die Kräuter lose in feuchtes Küchenpapier gewickelt und im Kühlschrank aufbewahrt. Dort bleiben sie, auch wenn sie vorher gehackt wurden, einige Tage lang frisch.
Kräuter im Topf halten
Dass Kräuter im Topf schnell die Köpfe hängen lassen, liegt meist an der Züchtung. Hierzulande werden die Kräuter oft zu schnell in einem warmen, feuchten Klima hochgezogen und fallen dann zu Hause in sich zusammen. Ein Tipp, mit dem die Kräutertöpfchen länger frisch bleiben: Besprühen Sie die Kräuter nach dem Kauf mit Wasser und packen Sie den Topf wieder in die Schutzfolie ein. Kaufen Sie Kräuter im Topf wenn möglich auf dem Wochenmarkt - dort wird robustere Ware angeboten als in den meisten Supermärkten.
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Kräuter einfrieren

Wenn Sie Kräuter einfrieren wollen, füllen Sie diese zunächst ganz oder zerkleinert in kleine Gefrierbeutel - am besten portionsweise. Drücken Sie soweit wie möglich die Luft aus dem Beutel, verschließen Sie ihn schnell und frieren ihn dann ein.
Um auf Einwegplastik zu verzichten, können Sie eine noch nachhaltigere Variante wählen: Frische Kräuter lassen sich auch haltbar machen, wenn Sie fein gehackte Kräuter mit etwas Wasser oder Öl in einem Eiswürfelbehälter oder kleinen Dosen einfrieren. Wollen Sie sie später verwenden, können Sie die gewünschte Kräutermenge portionsweise als Eiswürfel entnehmen. Die Eisschicht auf dem Würfel schmilzt beim Erhitzen, das Aroma der Kräuter bleibt jedoch erhalten.
Tipp: Sie können Kräuter nicht nur einzeln einfrieren, sondern direkt verschiedene Kräutermischungen zusammenstellen, die Sie später portionsweise auftauen und zum Kochen benutzen können.
Kräuter trocknen
Wollen Sie Kräuter trocknen, verwenden Sie am besten ganz frische Ware, damit die Kräuter vor dem Trocknungsprozess möglichst wenig an Aroma verlieren. Im Sommer können Sie die Kräuter zu Bündeln zusammenbinden und mit den Spitzen nach unten draußen in der Sonne aufhängen. Bei schlechterem Wetter trocknen Sie sie an einem warmen, trockenen und möglichst staubfreien Ort (keinesfalls in der Küche!). Die Luftfeuchtigkeit darf nicht zu hoch sein, sonst verderben die Kräuter oder werden schimmlig. Bis die Kräuter luftgetrocknet sind, dauert es etwa zwei Wochen.
Wer nicht so lange warten will, kann die Kräuter auch in der Mikrowelle trocknen: Legen Sie die gewaschenen Kräuter dazu zwischen Küchentücher und geben Sie sie in die Mikrowelle. Beginnen Sie zum Trocknen mit einer geringen Wattzahl und lassen Sie die Mikrowelle immer nur kurz laufen - je nach Kräuterart variiert die erforderliche Trockenzeit. Sie beträgt in der Regel aber nicht mehr als drei oder vier Minuten bei 600 Watt. Bleiben Sie am besten neben dem Gerät stehen, um prüfen zu können, wann die Kräuter getrocknet sind.
Pesto herstellen

Eine leckere Variante, Küchenkräuter haltbar zu machen, ist die Herstellung von frischem Kräuterpesto. Das klassische grüne Pesto wird aus Basilikum, Olivenöl, Parmesan, Knoblauch und gerösteten Pinienkernen zubereitet und eignet sich ideal als Soße zu Pasta. Auch viele andere Kräter eignen sich als Pesto-Grundlage. Die Zutaten werden im Mixer oder mit dem Pürierstab zerkleinert, bis eine Paste entsteht - fertig ist das Pesto. Dieses hält sich gut verschlossen im Kühlschrank einige Wochen lang. Dabei sollte das Pesto an der Oberfläche immer gut mit Öl bedeckt sein.
Lese-Tipp: Vielseitige Pesto-Rezepte bei kochbar.de
Kräuteröl herstellen
Kräuter bleiben lange haltbar, wenn Sie sie zu einem aromatisierten Öl verarbeiten: Geben Sie dazu die gewünschte Menge frischer Kräuter in eine saubere, verschließbare Glasflasche und gießen Sie sie mit hochwertigem Pflanzenöl, zum Beispiel Olivenöl, auf. Die Kräuter müssen vollkommen mit dem Öl bedeckt sein, um komplett durchziehen zu können. Anschließend muss die Flasche luftdicht verschlossen werden.
Je nach Geschmack können Sie noch Pfefferkörner, Meersalz oder auch Knoblauch zu dem Öl hinzugeben, um es weiter zu aromatisieren. Lassen Sie das Öl für etwa zwei Wochen an einem abgedunkelten, luftdichten Ort ziehen. Wenn das Öl nicht zu intensiv sein soll, die Kräuter nach der Ziehzeit wieder aus der Flasche entfernen.
Basilikum

Frischer Basilikum sollte an einen warmen, sonnigen und geschützten Ort gestellt werden. Bereits leichter Frost schadet ihm, bei Temperaturen von unter 10 Grad kommt es zudem zu Wachstumsstockungen. Basilikum braucht viel Sonnenlicht und Wärme und ausreichend Wasser.
Basilikum lässt sich am besten als Pesto oder eingelegt in Öl konservieren. Auch Trocknen oder Einfrieren ist beim Basilikum möglich, dabei geht aber etwas Aroma verloren.
Dill

Im frischen Zustand hat Dill am meisten Aroma und sollte daher möglichst schnell verarbeitet werden. Bei Zimmertemperatur hält er nicht lange, im Kühlschrank können Sie ihn höchstens ein bis zwei Wochen aufbewahren. Als Konservierungsmethode eignet sich das Einfrieren am besten. Die Herstellung eines Dillöls ist ebenfalls eine gute Alternative.
Koriander

Koriander lässt sich gut hacken und portionsweise einfrieren. Frische Korianderblätter welken schnell, sollten also rasch verarbeitet oder haltbar gemacht werden. Getrockneter Koriander ist etwas weniger aromatisch als frischer, lässt sich aber wunderbar für diverse Gerichte einsetzen.
Majoran

Majoran wächst im eigenen Kräutergarten oder Topf, wenn er oft gegossen wird. Majoran braucht viel Sonne: etwa fünf Sonnenstunden täglich. Das würzige Majoran-Aroma lässt sich am besten durch Trocknen konservieren.
Minze

Frische Minze gedeiht im Garten oder Kübel an einem halbschattigen Platz, der ausreichend bewässert wird. Wird Minze im Topf gehalten, sollte dieser ausreichend groß sein, die Erde muss einmal jährlich gewechselt werden.
Wenn Sie Minze in feuchtem Küchenpapier im Kühlschrank lagern, bleibt sie mehrere Wochen genießbar. Für noch längere Haltbarkeit sind sowohl Einfrieren als auch Trocknen bei Minze gute Optionen.
Oregano

Frische, geschnittene Oregano-Zweige können entweder im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert oder in ein Glas mit Wasser gestellt werden. Oregano lässt sich auch gut trocknen oder in Öl konservieren.
Petersilie

Petersilie ist recht pflegeleicht und lässt sich gut in einem kleinen Topf in der Küche oder, wenn es nicht zu kalt ist, auf dem Balkon halten. Dann kann sie das ganze Jahr über geerntet werden. Im Kühlschrank hält sich befeuchtete Petersilie etwa ein bis zwei Wochen. Einzelne Zweige lassen sich gut einfrieren: So behält die Petersilie einen Großteil ihres Aromas. Allerdings sollte sie nicht getrocknet werden, dann verliert sie ihren Geschmack.
Rosmarin

Pflanzt man Rosmarin in einem Kübel an, kann man ihn das ganze Jahr über ernten. Im Sommer steht der Kübel am besten draußen, in den kalten Wintermonaten sollte er ins Haus geholt werden, dort dann aber an einem kühlen und hellen Ort stehen.
Rosmarin lässt sich wunderbar trocknen, denn dabei wird das Aroma sogar noch etwas intensiver als im frischen Zustand. Auch beim Einfrieren bleibt viel des Rosmarin-Aromas erhalten. Je nachdem, wie Sie den Rosmarin später weiterverarbeiten möchten, können Sie ganze Zweige einfrieren oder ihn vorher zerkleinern.
Salbei

Salbeipflanzen brauchen viel Sonne und Wärme und fühlen sich daher eher im mediterranen Raum Europas zuhause. Einige kultivierte Sorten Salbei können aber auch in unseren Gärten gedeihen. Salbei einfrieren oder trocknen, Salbei-Pesto oder -Öl herstellen – all das ist wunderbar möglich.
Schnittlauch

Schnittlauch kann im Garten zwischen anderen Gemüsearten angepflanzt werden, durch seinen scharfen Geruch vertreibt er dann sogar Schadinsekten. Ansonsten lässt auch er sich gut in einem Topf auf dem Balkon oder in der Küche halten. Frisch verarbeitet schmeckt er am besten, er kann aber auch kleingeschnitten eingefroren werden. Trocknen sollte man ihn nicht, denn dann verliert auch er an Aroma.
Thymian

Thymian freut sich über ein trockenes und sonniges Plätzchen im Kräutergarten oder Balkonkasten. In ein feuchtes Tuch gewickelt, hält er sich im Kühlschrank einige Tage. Auch zum Einfrieren und zum Trocknen ist er gut geeignet.
Zitronenmelisse

Zitronenmelisse ist nicht sehr lange haltbar und sollte daher möglichst frisch verwendet werden. Sie kann in einem Topf auf der Küchenfensterbank gehalten werden. Getrocknet verliert sie ihr Aroma. Um sie haltbar zu machen, sollte sie daher eingefroren oder in Öl eingelegt werden.