Kriminalpsychologe erklärt: Darum werden Menschen zu Vergewaltigern
Eine Gruppe junger Männer im Ruhrgebiet soll in den letzten Monaten immer wieder Mädchen an entlegene Orte gelockt und sie dort gemeinschaftlich vergewaltigt haben. Als die Polizei mit einem Foto nach einem der Verdächtigen suchte, fragten sich viele Facebook-User, warum Dean Martin L. überhaupt das Bedürfnis habe, Frauen zu vergewaltigen.
Bei Vergewaltigungen geht es um Macht

Ein 18-Jähriger mit seinem Aussehen, dürfte doch kein Problem haben, eine Frau zu finden, die freiwillig mit ihm ins Bett geht. "Wir können uns das einfach nicht vorstellen, er hatte immer Freundinnen, er hätte so etwas überhaupt nicht nötig", sagte auch ein Verwandter von Dean Martin L. der 'Bild'-Zeitung. Er hat doch genug Frauen, also kann er kein Vergewaltiger sein? Diese Erklärung ist zu einfach.
Wenn jemand eine solche Straftat verübt, liegt das nicht daran, dass er sonst nicht genug Sex bekommt. Kriminalpsychologe Christian Lüdke erklärt, dass es nichts mit dem Aussehen zu tun hat, ob jemand zum Täter wird. "Den Vergewaltigern geht es darum, einen Menschen zu demütigen und zu erniedrigen", sagt der Psychologe. Solche Leute hätten den "Wunsch, Macht und Kontrolle auszuüben" – egal ob sie gut oder schlecht aussehen. Im Video erklärt Christian Lüdke wie Vergewaltiger ticken und wie es zu einer Gruppenvergewaltigung kommen kann.