Sorge nach "Blue Punisher"-FundKonsum-Raum auf Fusion Festival - Politiker hat "Angst vor weiteren Drogen-Toten"

Aufnahmen sollen das Innere eines Raumes für den Drogenkonsum auf dem Fusion-Festival zeigen.
Aufnahmen sollen das Innere eines Raumes für den Drogenkonsum auf dem Fusion-Festival zeigen.
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Fordert die Ecstasy-Pille „Blue Punisher“ (deutsch: blauer Bestrafer) jetzt weitere Todesopfer?
Nach dem Pillen-Tod von Finja (13) am Montag befürchtet CDU-Mann Daniel Peters jetzt weitere Tote. Dazu sind jetzt Aufnahmen vom Gelände des Fusion-Festivals aufgetaucht, die einen Raum für Drogenkonsum zeigen sollen. Im Video unten Sie das Innere des mutmaßlichen Konsum-Raums.

Politiker schlägt Alarm und appelliert an Fusion-Besucher

Noch immer schockiert der Tod der 13-jährigen Finja aus Altentreptow (Mecklenburg-Vorpommern) Deutschland. Die Schülerin stirbt, weil sie mit Freundinnen die Ecstasy-Pille „Blue Punisher“ einwirft. Ihr Gehirn kollabiert, weil es mit dem Wirkstoff MDMA vergiftet wird. Eltern und Politik in der Region haben Angst, dass weitere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der gefährlichen Chemie zum Opfer fallen. Denn ganz in der Nähe findet noch bis Sonntag (2. Juli) das Techno-Festival Fusion statt.

Daniel Peters, Generalsekretär der CDU in MV, beobachtet die Lage mit Sorge. Im RTL-Interview spricht er Klartext, auch im Hinblick auf das Fusion-Festival in Lärz. „Ich habe Angst, dass wir weitere Drogentote verzeichnen müssen.“ Gegen ausgelassenes Feiern habe er nichts einzuwenden. Doch in der Region sollten Feiernde jetzt besonders vorsichtig sein. Sein Appell: „Sie sollten am besten immer die Finger von Drogen lassen, aber jetzt ganz besonders.“

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Dealer-Festnahme befeuert Sorgen um Sicherheit

Dass Appelle wie der von Peters die Besucher vom Drogenkonsum abhält, ist unwahrscheinlich. Dazu passen auch Videoaufnahmen, die RTL vom Festivalgelände zugespielt wurden. Das Material soll einen kleinen Raum zeigen, der äußerlich einem Kassettenrekorder nachempfunden ist. Darin ist eine reflektierende Folie zu sehen – und offenbar Rückstände von Drogen. Beobachter schildern RTL zudem, wie immer wieder Besucher des Festivals ein und aus gehen. Wie allgegenwärtig die riskanten Substanzen offenbar auch auf der Fusion sind, kann man anhand dieser Aufnahmen nur erahnen.

Fest steht: Am Donnerstag geht den Ermittlern im Rahmen der Fusion ein mutmaßlicher Ecstasy-Dealer ins Netz. Er soll nach Polizei-Angaben hunderte Pillen und weitere Substanzen sowie 10.000 Euro in bar bei sich getragen haben. Darunter: auch etwa 60 „Blue Punisher“. Dass es bei rund 70.000 erwarteten Besucher keine einzige der gefürchteten Tabletten auf das Gelände schafft, ist trotz der Festnahme fragwürdig. (jak)

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