Trotzdem bekommt er die meisten Stimmen

Maik Wobst wird plötzlich Bürgermeister - obwohl er nicht zur Wahl stand

Datum: 13.06.22 / Ort: Nostitz

Im Bild: Maik Wobst, Kommiss. Leiter der Straßenmeisterei ist zum Bürgermeister von Königshain gewählt worden, obwohl er sich gar nicht um das Amt beworben hatte.
Maik Wobst wird Bürgermeister von Königshain, obwohl er nicht auf dem Stimmzettel stand.
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Maik Wobst ist Straßenmeister – und plötzlich auch Bürgermeister. Mit etwa 50,4 Prozent der Stimmen wurde er in Königshain (Landkreis Görlitz) in Sachsen gewählt. Damit bekommt die sächsische Gemeinde einen neuen Bürgermeister, der offiziell gar nicht kandidiert hat. Denn Wobst stand nicht auf dem Wahlzettel. Das berichten mehrere Medien. Wie kann das sein?

Königshain: Maik Wobst wird neuer Bürgermeister

In Königshain wohnen rund 1.200 Menschen. Etwas mehr als die Hälfte der Wähler haben sich einen Bürgermeister gewünscht, dessen Name nicht auf dem Wahlzettel stand. Und trotzdem gingen 715 der gültigen Stimmen an Wobst. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent, so der „MDR“.

Aber wie kann überhaupt ein Bürgermeister gewählt werden, der nicht auf dem Wahlzettel steht? Die Königshainer haben schlichtweg Wobst Namen auf den Stimmzettel geschrieben. Das ist laut sächsischer Kommunalwahlordnung möglich, wenn nur ein Kandidat zur Wahl steht. In Königshain hatte sich nur Peter Himmstedt offiziell aufstellen lassen.

Per Handzettel: Wobst entscheidet sich spontan für Bürgermeister-Wahl

Aber wie kommen die Wähler auf Wobst? Der 56-Jährige hatte erst spät überlegt zu kandidieren. Er soll immer wieder von Anwohnern auf die Wahl angesprochen worden sein. Um sich noch offiziell aufstellen zu lassen, sei es schließlich zu knapp gewesen. Und was macht Wobst? Er informiert die Wähler einfach per Handzettel über die Möglichkeit und sein Interesse. Seine spontane Aktion hat richtig gut funktioniert – jetzt ist Wobst der neue Bürgermeister von Königshain.

Gegen-Kandidat Himmstedt war „eigentlich von Anfang an klar“, dass sich Wobst bewerben würden. „Jetzt habe ich ein Feedback und die Gewissheit, dass immerhin 50 Prozent meine Ideen gewollt haben“, sagt Himmstedt zu RTL. Zur nächsten Bürgermeisterwahl "würde ich mich auf jeden Fall wieder zur Wahl stellen". (jaw)