Neue Empfehlung für Auto-Kindersitze: Kinder sollten bis vier rückwärts im Reboarder fahren

Wie lange sollten Kinder im Auto rückwärts mitfahren? Das ist eine Frage, die für Diskussionen und Verunsicherung unter Eltern sorgt. Jetzt hat die "American Academy of Pediatrics", ein US-Kinderärzteverband, eine neue Empfehlung herausgegeben: Kinder sollten demnach bis zum vierten Lebensjahr rückwärts, also in sogenannten Reboardern, im Auto mitfahren. Zuvor hatte die Akademie Rückwärts-Sitze bis zum Alter von zwei Jahren empfohlen.
"Es ist am besten, das Kind so lange wie möglich nach hinten gerichtet zu transportieren, das ist immer noch der sicherste Weg für Kinder zum Fahren", sagt Benjamin Hofman, der Hauptautor der Empfehlung.

In Deutschland gibt die ECE-Regelung folgende Vorgaben für die Verwendung von Kindersitzen:

  • Kinder mit einem Körpergewicht unter 13 Kilogramm und bis zu einem Alter von acht bis neun Monaten dürfen nur entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. Babys werden in einer Babyschale transportiert. Eine Babyschale können Sie auch auf dem Beifahrersitz befestigen, aber nur, wenn Sie den Airbag dort ausschalten können.

  • Kinder bis zum Alter von 15 Monaten dürfen nach der ECE-Norm R129 nur rückwärts transportiert werden, der Sitz muss nach dieser Norm zertifiziert sein.

  • Bei Kleinkindern bis zu vier Jahren und bis 18 Kilogramm wird ebenfalls empfohlen, die Kindersitze rückwärts auszurichten, es gibt hier aber keine Pflicht, den Sitz entgegen der Fahrtrichtung einzubauen.

  • Grundsätzlich ist in der Straßenverkehrsordnung festgelegt, dass Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, nur im Auto mit Kindersitzen oder einer Sitzerhöhung mitgenommen werden dürfen.

Welcher Kindersitz ist der sicherste?

Der ADAC empfiehlt übrigens, Kinder bis zum zweiten Lebensjahr entgegen der Fahrtrichtung zu transportieren. "Grundsätzlich bietet eine rückwärtsgerichtete Sicherung von Kindern vor allem bei einem Frontalcrash Vorteile, da die Belastung breitflächig über den Rücken des Kindes übertragen wird und somit keine erhöhten Halskräfte auftreten können", heißt es auf der Webseite des ADAC.

Und der "Auto- und Reiseclub Deutschland" (ARCD) empfiehlt, frühestens auf einen Sitz in Fahrtrichtung umzustellen, wenn der Kopf des Kindes über die Rückenlehne der Babyschale hinauschaut.

Und welcher Kindersitz ist der beste für Ihr Kind? Den aktuellen Kindersitz-Test des ADAC finden Sie hier.