Kinder anschreien: Mit diesen Tipps bekommen Eltern ihre Wut unter Kontrolle
Das kennen so ziemlich alle Eltern: Morgens ist die Zeit knapp, man hat es eilig und dann kommt das Kind nicht in die Gänge. Auch nach mehrfachem Ermahnen passiert nichts und die Wut wird immer größer – da kann der Geduldsfaden schon mal reißen. Auch wenn das Anbrüllen in manchen Momenten zu helfen scheint, ist es langfristig schädlich für die Entwicklung des Kindes. Aber wie kriegen Eltern ihre Wut in Stresssituationen unter Kontrolle?
Anschreien ist genauso schlimm wie körperliche Gewalt
Bei seinem Kind laut zu werden – und das auch gerne mal öfter – ist bei vielen Eltern normaler Alltag. Doch den wenigsten Eltern ist bewusst, dass sie ihre Kinder beim Anschreien genauso verletzen wie mit einer Tracht Prügel. Bei Kindern, die viel angeschrien werden, können sich diese unsichtbaren Verletzungen eines Tages in Form von Depressionen und Angstzuständen äußern.
Das untersuchte 2013 US-Psychologe Ming-Te Wang von der University of Pittburgh. "Wenn man schreit, verletzt man das Selbstwertgefühl des Kindes. Es gibt ihm das Gefühl, dass es untauglich, wertlos und unbrauchbar ist", sagt er im Gespräch mit dem "Wall Street Journal". Wang erklärt auch, dass selbst Eltern, die ihre Kinder nur ab und zu anbrüllen, bereits Schaden anrichten würden. Da sich das Gehirn der Kinder noch mitten in der Entwicklung befindet, sei es so besonders anfällig für jede Form von Gewalt. Martin Teicher von der Harvard University bestätigt, dass es immer mehr Hinweise gebe, dass verbale Angriffe die Gehirnstruktur verändern.
Letztendlich sind Eltern aber auch nur Menschen und manchmal ist es eben schwierig, seine Wut zurückzuhalten. Aber gerade im jungen Alter der Kinder ist es wichtig, dass Eltern ihr Kind wertschätzen und anleiten. In dieser Phase entwickelt das Kind neue Fähigkeiten, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
So sollten Sie in Stresssituationen reagieren
Wut reflektieren
In vielen Situationen schreien Eltern, weil sie selbst müde oder gestresst sind. In diesen Momenten ist es wichtig, kurz in sich zu gehen und sich zu fragen "Woher kommt meine Wut gerade?". Kinder verstehen oft gar nicht, warum wir auf sie sauer sind. Also: Nehmen Sie sich Zeit und reflektieren Sie, warum Sie gerade wütend sind. Versuchen Sie dann tief durchzuatmen und Ihre Wut zu dämpfen und zu kontrollieren.
Nicht zurückschreien
Das Kind ist störrisch und gibt Widerworte – die naheliegende Reaktion auf das Schreien des Kindes ist zurückschreien. So entsteht dann schnell ein gefährlicher Teufelskreis, der letztendlich zu nichts führt. Die Anweisungen kommen auch nicht besser bei Ihrem Kind an, wenn Sie lauter werden. Ganz im Gegenteil: Versuchen Sie ruhig zu bleiben und suchen Sie Kontakt zu Ihrem Kind. Berühren Sie es leicht am Arm, dann merkt es bereits, dass es Ihnen Ernst ist.
Solch einen Teufelskreis kennt auch die alleinerziehende Mutter Ulrike. Unsere Reporterin – ebenfalls junge Mutter – macht sich zusammen mit Ulrike im Video auf die Suche nach weiteren Tipps, wie man das Anbrüllen der Kinder umgehen kann.
































