Zweifel und Ängste "wegschieben"
Kind und Karriere? Tennis-Star Angelique Kerber will Vorbild sein
Den Job als Mama und die Karriere unter einen Hut bringen – für viele Frauen eine Mammutaufgabe. Auch Tennis-Star Angelique Kerber steht vor dieser Herausforderung. Denn: Die frühere Nummer 1 der Welt will nach der Geburt ihres Kindes auf den Tennis-Court zurückkehren. Uns hat sie verraten, wie sie den Spagat schaffen und warum sie ein Vorbild sein will – im Video.
Angelique Kerber: "Wenn ich zurückkomme, dann mit 100 Prozent"
Mutter sein und im internationalen Tennis-Zirkus auftreten, Turniere in aller Damen Länder spielen – Angelique Kerber steht vor einer Herausforderung. Denn: Dass sie nach der Geburt ihres Kindes ein Comeback feiern will, steht für die 34-Jährige fest. Nur bei der Frage nach dem Wann – da macht sich Kerber keinen Stress.
„Mir ist es wichtig, dass ich das mache, was mein Herz mir sagt. Jetzt will ich die Zeit erstmal genießen und dann so schnell wie möglich zurückkommen“, sagt sie im RTL-Interview: „Wann das sein wird, kann ich noch nicht wissen und sagen. Dafür werde ich mir aber meine Zeit nehmen und gucken, wann der richtige Moment gekommen ist, um das erste Turnier zu bestreiten. Es wird sicherlich seine Zeit brauchen, bis ich wieder fit bin. Diese Zeit will ich mir nehmen. Wenn ich zurückkomme, dann mit 100 Prozent.“
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Kerber: "Es reizt mich, beides zu vereinen“
Einfach wird es nicht, als Mutter wieder sportliche Topleistungen zu bringen, das weiß auch Kerber: „Da wird bestimmt Druck dabei sein. Es gibt viele Mütter, die nach ihrer Schwangerschaft Zweifel haben, ob sie zurückkommen können. Ich denke aber definitiv, dass man Familie und Beruf vereinen kann. Ich freue mich darauf. Es reizt mich, beides zu vereinen.“
Wie sie den Spagat angeht? „Da muss man seine Ängste wegschieben, es gibt schon so viele Beispiele, die das auch geschafft haben. Ich muss den Mut haben, mir selbst zu vertrauen und diesen Weg zu gehen“, sagt die dreimalige Gewinnerin eines Grand-Slam-Turniers. Sie wolle auch ein „Vorbild für diejenigen sein, die da mit Ängsten zu kämpfen haben“.
Serena Williams machte es vor
Beispiele, die zeigen, dass die Kombo aus Top-Tennis und Mama möglich ist, gibt es: Superstar Serena Williams schaffte es nach der Geburt ihrer Tochter Olympia 2017 noch viermal ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers, 2020 gewann sie ihr letztes WTA-Turnier, ehe sie im Herbst 2022 ihre Karriere beendete. Die Amerikanerin nahm ihr Töchterchen mit auf Reisen, dokumentierte ihr Leben als Mutter und Profisportlerin teils eindrucksvoll in den Sozialen Medien.
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„Nochmal etwas Großes zu gewinnen“ – das ist es, was auch Kerber antreibt. „Diese Emotion zu spüren, vor Fans zu gewinnen und noch mal etwas von dem zurückgeben, was man über die Jahre bekommen hat. Das ist meine Motivation“, sagt sie.
Und doch ist es ein Fernziel, denn für Angelique Kerber zählt vorerst nur ihr Leben als werdende Mutter. „Ich freue mich auf alles was kommt, habe aber jetzt erstmal gelernt, den Moment zu genießen. Man sollte im Hier und Jetzt leben.“ (fgö/mar)