Geld, Macht - und jede Menge Bullshit

Kimi Räikkönen rechnet mit der Formel 1 ab: "Gut, diesen ganzen Scheiß hinter sich zu lassen"

Formula 1 2021: Abu Dhabi GP YAS MARINA CIRCUIT, UNITED ARAB EMIRATES - DECEMBER 12: Kimi Raikkonen, Alfa Romeo Racing during the Abu Dhabi GP at Yas Marina Circuit on Sunday December 12, 2021 in Abu Dhabi, United Arab Emirates. Photo by Charles Coates / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2122_121625_09I8921
Big business Formel 1? Kimi Räikkönen hat dazu eine Meinung
Imago Sportfotodienst

Schade eigentlich, dass Kimi Räikkönen nicht (auch) Politiker gewesen ist. Ausweichende Antworten hätte man von ihm nämilch wohl nie bekommen. Schon Zeit seiner freakigen Formel-1-Karriere war der Finne ein Freund der klaren Worte. Und auch als F1-Rentner scheint er von seinem Weg nicht einen Rollator breit abzurücken. Im Interview mit Autosport rechnet der 42-Jährige mit der Königsklasse ab. Explicit lyrics? Gibt’s für umme oben drauf.

Viele Dinge sollte es besser gar nicht geben

„Es gibt so viel mehr Bullshit, als die Leute von außen sehen. Alle möglichen Arten von Bullshit. Wir wissen es, aber niemand sagt es. Es sind Dinge, von denen ich denke, dass es sie gar nicht geben sollte“, pöbelte der „Iceman“ gewohnt poetisch in einem Interview, das er vor seinem letzten F1-Rennen im Dezember 2021 in Abu Dhabi gab – und das nun im Magazin Autosport veröffentlicht wurde.

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Geschickt verknüpfte er mit seiner Abrechnung auch einen verbalen Seitenhieb auf die Weltpolitik „Sicherlich hat Geld die Dinge verändert, wie in jedem anderen Sport. Je mehr Geld man reinsteckt, desto politischer wird es. Ich denke, die Leute wollen Macht haben. Es gäbe hier eine Menge Politiker, die sich in der aktuellen Politik gut machen würden“, so Räikkönen, den die Formel 1 während seiner 350 Grand-Prix-Starts (Rekord) immerhin zum Mulitmillionär werden ließen. Aber: „Ich habe mich da niemals eingemischt, auch wenn ich von vielen Dingen weiß, die vor sich gehen.“

Jetzt nur noch Familie

So oder so aber scheint Räikkönen eine gewisse Fadenscheinigkeit im Boliden-Business nachhaltig auf den Zeiger zu gehen. „Vieles, was hier so abgeht, ist fake. Es ist gut, draußen zu sein. Mental tut es sehr gut, diesen ganzen Scheiß hinter sich zu lassen“, so der Weltmeister von 2007, der jetzt nur noch für seine Familie Gas gibt. „Ich weiß, auf was ich mich jetzt freuen kann, wenn ich draußen bin.“ Gemeinsam mit seiner Minttu sowie den beiden Kindern Robin und Rianna, genießt Räikkönen schon längst die lieblichen Auslaufzonen des Lebens. (mli)