Kilometerlanger Stau auf der A 100

Aktivisten kleben sich wieder auf Berliner Autobahn fest

Paul Zinken
"Geklebt" steht auf dem Zettel einer Aktivistin. Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild
deutsche presse agentur

Am Freitag haben Aktivisten der Klimaschutz-Initiative „Letzte Generation“ erneut Teile der Berliner Stadtautobahn blockiert. Einige Mitglieder klebten sich an die Straße fest. Andere setzten sich in Charlottenburg und Mitte im Bereich von zwei Ausfahrten auf die Fahrbahn, berichtet die Polizei.

11.02.2022, Berlin: Polizeibeamte haben an der Ausfahrt Beusselstraße der Stadtautobahn 100 Klimaaktivisten festgesetzt. Aktivisten, die für mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung eintreten, haben am Freitagmorgen erneut die Autobahn 100 in Berlin blockiert. Foto: Paul Zinken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nach der Aktion wurden die Klimaaktivisten von der Polizei festgesetzt.
nic, dpa, Paul Zinken

Demonstration für mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung

Aktivisten, die unter dem Motto „Essen Retten, Leben Retten“ für mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung demonstrieren, haben am Freitag erneut Teile der Stadtautobahn 100 in Berlin blockiert. Mindestens sieben Menschen hätten im Nordwesten der Stadt an der Ausfahrt Beusselstraße die Autobahn betreten und sich teils dort auch festgeklebt, teilte die Polizei mit. Nach rund einer Stunde war die rechtswidrige Aktion beendet. 22 Demonstranten seien vorläufig festgenommen worden und würden überprüft, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale bildete sich infolge der Blockade auf der Stadtautobahn im morgendlichen Berufsverkehr ein langer Stau. Er reichte demnach bis zur Ausfahrt Hohenzollerndamm – das entspricht rund neun Kilometern.

Kritik aus der Politik

Bei einer Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses waren die Aktionen am Donnerstag auf massive Kritik gestoßen. Sie gefährdeten Menschen und seien nicht vom Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gedeckt, hieß es aus mehreren Fraktionen.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger von der SPD hatte im Parlament eine neue Linie der Polizei gegen die Blockaden angekündigt. Die Polizei erweitere ihre Taktik, um derartige Aktionen zu verhindern. Zumindest an diesem Freitag ist das scheinbar noch nicht gelungen. Darüber hinaus werde eine mögliche Übernahme von Einsatzkosten durch die Blockierer geprüft. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser, nannte die Blockaden inakzeptabel.

Selbst die Grünen-Umweltminsterin Setffi Lemke kritisierte die Straßensperren. „Um es klar zu sagen: Ich halte diese Autobahn-Blockaden für falsch“, sagte die Grünen-Politikerin der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft

(dpa/ zre)