Tierschützer vermuten Wilderer hinter der Tat

Kenia: Seltene weiße Giraffen-Mutter und ihr Junges getötet

HANDOUT - 14.09.2017, Kenia, Ishaqbini Hirola: Eine seltene weiße Giraffe und ihr Kalb stehen im Wildtierreservat (Videostandbild). Die Giraffenmutter und ihr Junges sind mutmaßlich von Wilderern getötet worden. Die Skelette der zwei Tiere seien am 10.03.2020 in Wildtierreservat Ishaqbini Hirola im Osten des Landes im Bezirk Garissa gefunden worden, sagte der Leiter des Reservats. (Bestmögliche Qualität) Foto: Hirola Conservation/Caters News Agency/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Die seltene weiße Giraffe und ihr Kalb wurden tot im Wildtierreservat Ishaqbini Hirola in Kenia gefunden.
kde, dpa, Hirola Conservation

Sie gehörten zu den seltensten Tieren überhaupt – jetzt sind sie tot. Zuletzt lebend gesehen wurde Kenias einzige weibliche weiße Giraffe und ihr Jungtier vor einem Monat. Was danach passierte, ist nicht ganz klar. Fest steht aber: Beide Tiere starben auf gewaltsame Weise. Im Wildtierreservat Ishaqbini Hirola wurden nur noch die Skelette der Tiere gefunden.

Es war die einzige weibliche weiße Giraffe in Kenia

Mohamed Ahmed Noor, der Leiter des Reservats im Osten des Landes im Bezirk Garissa, bestätigte den Tod der weißen Giraffen-Mutter und ihrem Kalb. „Kenias einzige weibliche weiße Giraffe und ihr Kalb wurden für tot erklärt“, erklärte das Reservat in einer Mitteilung. Jetzt sei nur noch ein weißes Giraffenmännchen am Leben. Noor sprach von einem „traurigen Tag“.

Die Tierschützer vermuten, dass Wilderer es auf die extrem seltenen Tiere abgesehen hatten. Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass Kämpfer der Terrormiliz Al-Shabaab die Giraffen abschlachteten, erklärte Noor. Die Kämpfer sind im Nachbarland Somalia und in den Grenzgebieten aktiv.

Genmutation lässt die Giraffen weiß werden

Weiße Giraffen sind äußerst selten. Forscher gehen davon aus, dass die Tiere eine spezielle Gen-Mutation aufweisen, die man Leuzismus nennt. Die Haut der Tiere enthält dann keine Zellen, die Farbstoff bilden. Das führt dazu, dass das Fell weiß bleibt. Die Haut darunter ist rosafarben.

Es handle sich nicht um Albino-Giraffen, erklärte das Reservat. Die Tiere würden in ihrem weichen Gewebe auch noch dunkle Farbpigmente produzieren. Die Augen der seltenen weißen Giraffen seien beispielsweise dunkel. Mit dem Verlust der beiden Tiere würde nicht nur jahrelange Forschungsarbeit zerstört, kritisierte Noor. Der ganzen Region gingen nun wichtige Einnahmen durch den Tourismus verloren. Aus der ganzen Welt kamen Menschen nach Kenia, um die weißen Giraffen zu sehen.