23. März 2018 - 17:32 Uhr
Katzenkrankheiten sind leider nicht selten
Milben, Flöhe oder Würmer sind wohl noch die harmlosesten Katzenkrankheiten, denn sie lassen sich schnell behandeln. Es gibt aber auch sehr viel schlimmere Erkrankungen, die auch leider nicht gerade selten vorkommen. In unserer Galerie erfahren Sie mehr über die häufigsten Krankheiten der süßen Stubentiger.
Katzen sind besondere Tiere

Eine häufige Krankheit, die vor allem Wohnungskatzen ereilt. Freigänger "putzen" sich die Zähne automatisch durch das beißen von Knorpeln und Knochen von Beutetieren. Fertigfutter ersetzen diese mechanische Putzart kaum.
Anzeichen: Rotes Zahnfleisch, Mundgeruch, Parodonthose, sabbert, kaut einseitig, meidet Trockenfutter
Behandlung: Der Tierarzt reinigt die Zähne des Tieres unter Vollnarkose. Zahnstein wird dabei entfernt. Mittlerweile bietet der Zoofachhandel spezielle Katzenzahnputzutensilien an. Gewöhnen Sie Ihre Katze langsam an das neue Ritual.
Zanhstein: Zahnstein ist ein harter, brauner Belag auf den Zähnen, der starken Mundgeruch verursacht. Wird er nicht entfernt, entzündet sich das Zahnfleisch.
Zahnfleischentzündung: Zahnfleischentzündungen werden meist durch Zahnstein verursacht. Die Entzündungen können aber auch durch das Felines Immundeffizienz Virus (Katzenleukämie) entstehen.

Die Katzenseuche, auch Katzentaupe genannt, ist eine hochgradig ansteckende Viruskrankheit. Der Parvovirus schwächt das Immunsystem der Katze, indem es die weißen Blutkörperchen stark schädigt.
Vorbeugung: Grundimmunisierung in der 8. und 12. Lebenswoche. Alle ein bis drei Jahre muss die Impfung aufgefrischt werden. Meist wird ein Kombipräparat verabreicht, mit dem das Tier auch gegen Katzenschnupfen geimpft wird.
Anzeichen: Erbrechen, hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust
Krankheitsverlauf: Die Katze leidet unter sehr wässrigem, teils blutigen Durchfall und Erbrechen. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust hat die Katze starken Durst, ist aber oft zu schwach zum Trinken. Sie magert schnell ab und durch die Dehydration wird das Fell struppig und die Haut faltig.
Übertragung: Eine Ansteckung geschieht durch den direkten und indirekten Kontakt. Über gemeinsame Futterschüsseln können die Viren übertragen werden. Weil der Virus auch über Schuhe oder die Kleidung in die Wohnung getragen werden kann, sind auch Katzen ohne Auslauf gefährdet.
Behandlung: Fahren Sie sofort zum Tierarzt! Das Tier braucht Infusionen, um vor Austrocknung geschützt zu werden. Da das Immunsystem sehr schwach ist, sind Antibiotika sinnvoll, um weite bakterielle Infektionen zu vermeiden. Betroffene Tiere haben mittlerweile durch die Behandlung mit Interferonen und Serum-Antikörpern recht gute Überlebenschancen. Strenge Hygiene ist jedoch sehr wichtig, da der Virus bis zu sechs Wochen überlebensfähig ist und ausgeschieden wird. Die Behandlung sollte möglichst im frühen Stadium erfolgen.

Der Katzenschnupfen ist eine Herpesinfektion der Atemwege. Diese Infektionskrankheit wird durch Viren hervorgerufen, daher ist Katzenschnupfen ansteckend. In schweren Fällen ist diese Krankheit lebensbedrohlich.
Betroffen sind vor allem Jungtiere und Katzen, die nicht geimpft sind. Oft verläuft die Krankheit schleppend und wird chronisch. Für den Menschen besteht allerdings keine Gefahr.
Vorbeugung: Impfung in der 8. und 12. Lebenswoche, jährliche Auffrischung notwendig
Anzeichen: Nasenausfluss, verklebte Augen, Tränenfluss, Fieber, Appetitlosigkeit
Krankheitsverlauf: Die Katze hat einen eitrigen Ausfluss aus Augen und Nase. Es können blutige Geschwüre an Nase, Zunge, Rachen und Zahnfleisch entstehen.
Übertragung: Tröpfcheninfektion; Auch scheinbar gesunde Tiere können den Virus in sich tragen und über Jahre hinweg Überträger sein.
Behandlung: mit Antibiotika

Endoparasiten sind Spul- und Bandwürmer.
Spulwürmer
Spulwürmer sind etwa fünf bis zehn Zentimeter lange Würmer, die sich im Dünndarm der Katze ansiedeln. Sie können auch auf den Menschen übertragen Werden.
Vorbeugung: Die Katze sollte jährlich entwurmt werden. Gerade Freigänger sollten regelmäßig behandelt werden.
Anzeichen: Die Katze bekommt bei einem Befall mit Spulwürmern ein struppiges Fell, sie magert ab und leidet an Durchfall, Erbrechen und Appetitlosikeit.
Diagnose: Ob Ihre Katze Spulwürmer hat, erkennen Sie durch einen Nachweiß der Parasiten im Kot der Katze.
Übertragung: Katzen können sich durch Beutetiere, infizierten Kot und auch über die Muttermilch anstecken.
Behandlung: Mit einer Wurmkur kann man Spulwürmer in der Regel abtöten.
Bandwürmer
Hier lassen sich drei verschiedene unterscheiden: Katzenbandwurm, Hundebandwurm und den auch für den Menschen gefährlichen Fuchsbandwurm.
Vorbeugung: Gerade wichtig bei Freigängern und wenn kleine Kinder im Haus sind - eine jährliche Entwurmung.
Anzeichen: Die Katze magert stark ab und leidet an Appetitlosigkeit und Durchfall.
Diagnose: Man kann den Bandwurm im Kot der Katze oder im Fell um den After erkennen.
Übertragung: Über das Fressen von Mäusen und Ratten.
Behandlung: Auch Bandwürmer können Katzen mit einer Wurmkur loswerden.

Gerade Freigänger sind von Flöhen, Milben und Zecken gefährdet.
Flöhe
Flöhe suchen sich als Brutstätte für ihre Eier gerne ein warmes Katzenfell aus. Wenn die Larven geschlüpft sind, verstecken diese sich zur Verpuppung im Teppich und im Katzenbett. Danach suchen sie sich einen Wirt. Auch Menschen werden befallen.
Vorbeugung: Spot-on-Präparaten oder auch Halsbänder gegen Zecken und Flöhe für Freigänger
Anzeichen: Sichtbare dunkelbraune Kot-Körnchen im Rückenfell
Behandlung: Die Katze muss mit einem Flohmittel behandelt werden, dass Sie vom Tierarzt oder im Zoofachhandel erhalten. Außerdem sollte das Umfeld des Tiers gründlich gereinigt werden.
Zecken
Freigänger sollten regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Sollte die Katze eine Zecke haben, kann diese mit der Hand oder besser noch, mit einer Zeckenzange entfernt werden. Verwenden Sie niemals Öle oder Lacke.
Vorbeugung: Spot-on-Präparaten oder auch Halsbänder gegen Zecken und Flöhe sind für Freigänger unablässig.
Milben
Auch Milben zählen zu den Ektoparasiten. Ob Ohrmilben oder Räudemilben, sie verursachen bei der Katze starken Juckreiz. Das Tier schüttelt oft den Kopf und kratzt sich dauernd. Schnell entstehen blutig gekratzte Stellen.
Vorbeugung: Mit Spot-on-Präparaten werden Freigänger von Milben verschont.
Behandlung: Ist ein Tier doch mal von Milben befallen, müssen die befallenen Stellen vom Tierarzt untersucht werden. Meist müssen die befallenen Stellen mit insektiziden Mitteln betupft werden.

Bei älteren Katzen ist die chronische Niereninsuffizienz eine der häufigsten Todesursachen. Leider handelt es sich dabei um eine Krankheit, die weder heilbar noch zu stoppen ist. Die Nierenfunktion nimmt im Laufe des Lebens immer mehr ab.
Anzeichen: Der Appetit der Katze lässt nach. Sie trinkt viel. Sie erscheint müde und das Fell verliert an Glanz. Sie erbricht und verliert immer mehr Gewicht. Auch ein süßlicher Geruch aus dem Maul ist kennzeichnend.
Behandlung: Setzen Sie sich mit Ihrem Tierarzt in Verbindung. Er wird Ihnen sicher zu einer Nierendiät für Ihre Katze raten. Der Protein- und Phosphorgehalt der Nahrung wird reduziert. Auch Folgeerscheinungen, wie eventueller Blutdruckanstieg, eine Blutarmut und Verdauungsstörungen, müssen ebenfalls behandelt werden. Grundsätzlich ein eine chronische Niereninsuffizienz nicht heilbar, aber eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verlangsamt den Krankheitsverlauf und erhöht die Lebenserwartung.

Die Feline Hyperthreose, wie die Schilddrüsen-Überfunktion auch genannt wird, macht sich erst im fortschreitenden Alter der Katze bemerkbar. Erstes Anzeichen ist oft ein stetiger Gewichtsverlust trotz guter Nahrungsaufnahme. Dazu kommen dann weitere Symptome wie Erbrechen oder Durchfall, Hecheln und stumpfes Fell. Zeigt sich eines dieser Anzeichen, sollte das Tier schnell von einem Tierarzt behandelt werden. Dieser kann anhand einer Blutuntersuchung feststellen, ob das Tier an einer Schilddrüsen-Überfunktion leidet.
Behandlung: Der Tierarzt wird die Katze medikamentell behandeln, wodurch die in den Schilddrüsenzellen blockiert wird. Der Katze müssen entsprechende Medikamente für den Rest ihres Lebens verabreicht werden.
Operative Eingriffe sind auch möglich. Dabei werden veränderte Gewebestellen an der Schilddrüse entfernt. Es kann jedoch nie hundertprozentig sichergestellt werden, dass betroffenes Gewebe vollständig entfernt worden ist.
Die für die Katze schonenste Behandlungsmethode ist die Radiojodtherapie. Dem Tier wird ein radioaktives Jod injiziert, das von den Schilddrüsen verarbeitet wird, so dass es zu einem Absterben der Tumorzellen kommt.

Katzenleukämie hat meistens einen tödlichen Verlauf. Sie wird durch den Felinen Leukämie-Virus ausgelöst. Der Virus verursacht Tumore und Störungen der Blutzellbildung.
Vorbeugung: Man kann das Tier impfen lassen.
Anzeichen: Katzenleukämie hat ein völlig unbestimmtes Krankheitsbild. Die Katze ist kränklich, dass heißt sie ist müde und schwach, leidet unter Appetitlosigkeit und Fieber.
Diagnose: Nur ein Tierarzt kann anhand einer Blutprobe die Katzenleukämie bestimmen.
Ansteckung: Katzen können sich durch Speichel und Kot mit dem Virus infizieren. Die Krankheit muss nicht sofort ausbrechen, der Virus kann Jahre unentdeckt und weitergegeben werden.
Behandluing: Die Katzenleukämie kann man nicht heilen. Eine Behandlung gegen den Virus ist nicht möglich. Lediglich die Abwehrkräfte können gestärkt und die Symptome kuriert werden.

Die Bauchfell-Entzündung, besser bekannt als Feline Infektiöse Peritonitis bzw. FIP wird durch einen Virus verursacht. Sie ist eine schwere Krankheit, die in jedem achten Fall tödlich verläuft. Bei einer Bauchfell-Entzündung füllt sich bei etwa der Hälfte aller Fälle der Bauchraum der Katze mit einer fadenziehenden Flüssigkeit.
Vorbeugung: In der 16. bis 19. Lebenswoche können Katzen geimpft werden. Das Medikament wird intranasal verabreicht.
Diagnose: Der Tierarzt kann anhand einer Blut- oder Bauchsekretuntersuchung eine Diagnose stellen.
Krankheitsverlauf: Die Katze ist müde und hat Fieber. Sie frisst nur schlecht. Es können Besserungen auftreten, die aber nur kurz andauern. Bei der feuchten Verlaufsform (Bauchraum füllt sich mit Wasser) leidet die Katze an Bauchwassersucht, d.h. der Bauchraum ist aufgebläht. Der Rest des Körpers magert ab. Bei der trockenen Form entzünden sich die inneren Organe.
Ansteckung: Der Infektionsweg ist noch nicht eindeutig geklärt. Bisher weiß man, dass sich Katzen durch Speichel und Kot anderer infizierter Tiere anstecken.
Behandlung: Es lassen sich nur die Symptome behandeln und lindern. Eine Heilung ist derzeit leider aussichtslos.

Diese Infektionskrankheit wird durch Parasiten im Darm hervorgerufen. Die Krankheit kann auch Menschen befallen und ist besonders für schwangere Frauen gefährlich. Erkrankt die Frau, kann es zu Fehlgeburten und Missbildungen kommen. Schwangere Frauen sollten es daher vermeiden, die Katzentoilette zu reinigen. Ein anderes Familienmitglied muss während der Schwangerschaft diesen Job erledigen.
Vorbeugung: Die Katze sollte kein rohes Fleisch zu fressen bekommen. Wohnungskatzen erkranken seltener an Toxoplasmose, da sie sich nicht an Beutetieren anstecken können.
Anzeichen: Äußerlich ist die Erkrankung bei vielen Katzen nicht zu erkennen. Bei einer akuten Erkrankung leidet ein Tier an Appetitlosigkeit, Fieber und Atemproblemen.
Ansteckung: Eine Ansteckung erfolgt durch rohes Schweinefleisch und durch infizierten Kot.
Behandlung: Die durch den Tierarzt verabreichte Antibiotika tötet die Parasiten ab.
Katzen sind etwas Besonderes, treiben ihre Besitzer doch auch oft in den Wahnsinn. Wissen Sie immer, was Ihre Katze Ihnen sagen möchte? Und was ist zu tun, sollte Ihre Katze einmal ausreißen? Wir haben einige Links rund um das Thema 'Katzen' für Sie zusammengestellt.