Stecken Tierhasser dahinter?
Junge Katze stirbt nach Schussverletzung - Halterin: "Ich habe nur noch geschrien"

Den 22. November werden Daniela Kosanke und ihr Freund wohl nie mehr vergessen. Denn an diesem Tag wurde ihre noch nicht einmal zwei Jahre alte Katze Maya angeschossen. Wenige Tage später stirbt sie. Ein Tier, das niemandem etwas getan hat – einfach so aus dem Leben gerissen. Noch immer weiß Daniela Kosanke nicht, wer für die Tat verantwortlich ist. Doch der Schock sitzt tief.
Frauchen Daniela merkt sofort, dass etwas nicht stimmt

„Püppi“ – so wurde Maya liebevoll von ihrer Familie genannt. Sie hat einen Zwillingsbruder, Carlo. Doch der muss jetzt ohne seine geliebte Schwester leben. Daniela Kosanke erinnert sich im Gespräch mit RTL an den 22. November. Sie und ihr Freund lassen Maya um 7:15 Uhr aus dem Haus, wollen sie um 11:30 Uhr zurückrufen: „Normalerweise ist sie immer in Rufnähe gewesen, doch als mein Freund sie gerufen hat, hat es gedauert und gedauert“, so die 53-Jährige. „Dann kam sie ganz, ganz langsam angekrochen, fast schon angeschlichen. Eigentlich kam sie sonst immer angesprintet.“ Schon in diesem Moment merkt sie, dass etwas nicht stimmt.
Die Katze ist eiskalt

Als Maya dann wieder Zuhause ist, spürt ihr Frauchen sofort, dass die Katze eiskalt ist. Sie wärmt Maya mit einer Wärmflasche, hält sie im Arm: „Auf einmal war meine Hand nass. Und dann schaue ich auf meine Hand und sehe Blut daran“, sagt Kosanke. Sofort geht es mit Maya zum Tierarzt, noch im Auto sagt die Krankenschwester aus Bremen zu ihrem Freund: „Ich habe ein ganz komisches Bauchgefühl. Nicht, dass sie angeschossen wurde“. Was beide aber zunächst einmal nicht hoffen wollen, wird nach dem Röntgen und dem Anruf durch den Tierarzt traurige Gewissheit: „Es ist leider eine Schussverletzung“, so der Mediziner am Telefon.
Mal geht es ihr besser, mal schlechter

Einen Tag später, wird Maya notoperiert. Das Projektil stammt von einem Luftgewehr. Es schießt durch die Lunge und bewegt sich innerhalb des kleinen Körpers von Maya. Sie übersteht die OP, in den kommenden Tagen geht es ihr mal besser, mal schlechter. Doch die Hoffnung, dass Maya überlebt, sie ist da. Tags darauf geht es ihr besser. „Da dachten wir schon, sie ist über den Berg“, so Daniela Kosanke.
Maya kann nicht gerettet werden

Jeden Tag besuchen Kosanke und ihr Freund die Katze in der Tierklinik. Doch an diesem Samstag, es ist der 26. November, merkt ihr Frauchen, dass etwas nicht stimmt: „Da war sie total gestresst. Dann wurde auch noch ein Herzfehler festgestellt. Das mit dem Schuss war dann vermutlich alles einfach zu viel“. Am Nachmittag klingelt das Telefon – es ist die Tierklinik mit einer schlimmen Nachricht. Maya hat es nicht geschafft. „Es ist ein Schmerz gewesen, als wenn mir jemand mein Herz rausreißt“, erzählt Daniela Kosanke. "Ich habe nur noch geschrien.“
Ein Schock inmitten der Idylle
Die Gegend von Bremen-Rönnebeck, in der Daniela Kosanke bereits seit 1997 lebt, ähnelt einer Idylle. In unmittelbarer Nähe gibt es eine Grundschule und einen Kindergarten. Die Tat muss in direkter Nähe zu Daniela Kosankes Haus passiert sein, denn ein Projektil dieser Art wird mit Luftgewehren abgefeuert, die in der Regel zehn, maximal 25 Meter weit schießen können. „Das Gefühl ist unbeschreiblich schlimm, dass man da wohnt und weiß, dass jemand so etwas in der unmittelbaren Nähe getan hat. Und die Angst um meinen anderen Kater ist natürlich groß“, sagt die 53-Jährige.
Täter noch immer unbekannt
Es wird wohl noch lange dauern, bis nach dieser schrecklichen Tat ein Stück Normalität in das Leben von Daniela Kosanke zurückkehrt. Auch, weil die Täterin oder der Täter trotz Anzeige bei der Polizei noch immer nicht gefunden wurde: „Ich habe null Beweise, gar keine (…). Aber natürlich habe ich ein schlechtes Bauchgefühl“, erzählt die Bremerin. Und diese Tat, sie könnte weit mehr für sie und ihre Familie bedeuten. Denn die Angst, sie ist von nun an Teil ihres Alltags: „Ich kann da nicht mehr in Ruhe leben, wenn ich weiß, dass da solche Menschen leben“, sagt Kosanke. Was bleibt, ist neben der Angst, ein großer Schmerz und Fassungslosigkeit. Und die Hoffnung, dass diese schreckliche Tat endlich aufgeklärt wird.