Algen, Gift, Gas - was hat sie getötet?

Mutter, Vater, Baby und Hund sterben auf Wanderweg im Yosemite Nationalpark

Familie stirbt im Yosemite Nationalpark
Jonathan Gerrish und Ellen Chung starben mit ihrer Tochter Miju und dem Familienhund bei einer Wanderung im Yosemite Nationalpark.
Courtesy Steve Jeffe/CNN

Es sollte ein schöner Sonntag mit der Familie werden: Jonathan Gerrish und Ellen Chung brachen mit ihrer einjährigen Tochter Miju und dem Familienhund Oksi zu einer Wanderung in den Yosemite Nationalpark im US-Bundesstaat Kalifornien auf. Doch keiner von ihnen kehrte lebend von diesem Ausflug zurück. Mutter, Vater, Baby und Hund wurden am 17. August tot von einem Suchtrupp auf einem Wanderweg entdeckt, wie der Sender CNN berichtet. Die Polizei rätselt nun, wie sie ums Leben kamen.

Mariposa County Sheriff rätselt, was die Todesursache war

Es war die Nanny der Familie, die bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Als sie am Montagmorgen zur Arbeit kam, war niemand zuhause. Jonathan war auch nicht zur Arbeit erschienen, berichtet der Sender. Also wurde die Familie als vermisst gemeldet. Am nächsten Tag gab es dann traurige Gewissheit. Die Leichen wurden auf dem Savage-Lundy Trail im Nationalpark gefunden. Was genau die drei Menschen und den Hund getötet hat, ist allerdings noch völlig unklar.

Das einzige, was die Ermittler bisher ausschließen können, sind Schüsse oder andere massive Gewalt von außen, die offensichtliche Spuren an den Leichen hinterlassen hätte. Wie das Sheriffsbüro von Mariposa County dem Sender CNN mitteilte, soll es sehr heiß gewesen sein, als die Familie unterwegs war. Auf dem Wanderweg habe es wenig Schatten und keinen Handyempfang gegeben. Die Familie sei aber gut ausgerüstet gewesen für eine Tagestour.

Familie stirbt im Yosemite Nationalpark
Die Leichen der Eltern, des Babys und des Familienhundes wurden auf einem einsamen Wanderweg im Yosemite Nationalpark gefunden.
Courtesy Steve Jeffe/CNN

Yosemite Nationalpark: Ermittler fanden keine anderen toten Tiere in der Nähe

Was also kostete Jonathan, Ellen, Miju und Oksi das Leben? Waren es giftige Algen? Laut CNN hatte die US-Forstbehörde erst im Juli vor gefährlichen Algen im Merced River, der auch durch den Nationalpark fließt, gewarnt. Die Behörde riet dringend davon ab, im Wasser zu waten, zu schwimmen oder Tiere davon trinken zu lassen. Aber kam die Familie überhaupt in Kontakt mit Flusswasser?

Laut CNN sollen die Rettungskräfte den Leichenfundort als mögliche Gefahrenzone behandelt haben. Sie befürchteten, dass Kohlenmonoxid aus nahegelegenen Mienen ausgetreten sein könnte und die Familie getötet haben könnte. Was gegen diese Theorie spricht: Die Ermittler fanden keine anderen toten Tiere in unmittelbarer Umgebung.

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Erste Obduktion brachte keinen Hinweis auf die Todesursache der Familie in Kalifornien

Die Ermittler zogen auch Schlangengift in Erwägung – allerdings hätte man in dem Fall Bissspuren an den Leichen finden müssen. Bisher wurde auch nichts gefunden, was auf einen Suizid hindeuten würde. Eine erste Obduktion der Leichen ergab rein gar nichts, was der Polizei bei der Lösung des Rätsels geholfen hätte. Laut CNN warten die Ermittler nun auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen.

„Es ist ein verwirrender Fall“, zitierte der Sender einen Freund der Familie. „Das was passiert ist, ist sehr beunruhigend“. Er ist sich sicher, dass die Familie von etwas getötet wurde, was ihnen unterwegs begegnet ist „ob es nun aus der Umwelt stammte oder Menschen gemacht war“. Jonathan, Ellen und Miju seien eine so „tolle, liebende Familie“ gewesen. (jgr)