Vater dachte, er würde Verstecken spielen
Drama in Melbourne: Junge (9) von Garagentor zu Tode gequetscht

Nur eine halbe Stunde wollte Abdul Razack T. (9) spielen gehen. Als er nicht zurückkam, suchte sein Vater den Neunjährigen. Und fand ihn leblos – eingequetscht am Tor einer Garage des Appartementkomplexes, in dem die Familie im australischen Melbourne lebt. Für den Jungen kam jede Hilfe zu spät, wie der britische "Mirror" berichtet.
Melbourne: Junge wollte nur eine halbe Stunde spielen
Nach Angaben des Vaters, der den gleichen Namen trägt wie sein Sohn, waren am Samstag zwei von Abduls Freunden zu Gast. "Er meinte: 'Dad, du weißt, dass ich von Montag bis Freitag zur Schule gehe und nur am Wochenende spielen kann. Darf ich bitte mit meinen Freunden spielen?'", erzählt der Vater der "Herald Sun". "Ich habe gesagt: 'Okay, aber nur 30 Minuten.' Jetzt sind 30 Minuten eine Ewigkeit."
Kinder waren wohl auf hochfahrendes Garagentor geklettert
Als der Vater den Jungen an der Garage fand, dachte er zunächst, der Neunjährige würde Verstecken spielen. Doch dann sah er, wie Blut aus dem Mund seines Sohnes lief. "Ich habe versucht, das Tor herunterzureißen. Aber ich habe es nicht geschafft, es war zu groß und zu schwer", sagt er zu "7News". "Der andere Junge rief: 'Gott, hilf mir, Gott, hilf mir!' Dann habe ich den Kopf meines Sohnes und seine Finger angefasst – alles war kalt."
Der Neunjährige starb, ein Freund von ihm kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Offenbar waren die Kinder auf die Außenseite des Tors geklettert, nachdem sie den Knopf zum Öffnen gedrückt hatten und das Tor hochfuhr. Sicherheitsmaßnahmen wie Bewegungssensoren oder einen Not-Aus-Knopf gab es nach Angaben von Abduls Onkel nicht.
Junge von Garagentor getötet: Australische Polizei geht von Unfall aus
Abdul T. ging in die vierte Klasse einer Grundschule im Melbourner Vorort Newport. Er träumte davon, Arzt zu werden. Sein Sohn sei ein guter Schüler gewesen und habe unglaublich gern Fußball gespielt, berichtet sein Vater. "Ich vermisse ihn so sehr. Er war mein einziges Kind, wir haben sonst niemanden."
Die Polizei geht von einem Unfall aus. Einen anderweitigen Verdacht gebe es nicht, erklärte ein Sprecher. (bst)