Tiefenjägerin aus dem Ruhrgebiet
Jennifer Wendland: Sie taucht dort, wo sonst keiner hinkommt
93 Meter tief tauchen. Ohne Sauerstoffflasche - alles nur mit einem Atemzug. Jennifer Wendland hat genau DAS geschafft und ist jetzt die beste Freitaucherin der Welt. Und dabei wohnt sie keineswegs am Meer, sondern mitten im Ruhrgebiet in Essen. Unser Reporter Jan Heikrodt hat sie beim täglichen Training begeleitet und ist selbst abgetaucht – mehr dazu oben im Video.
Verliebt in die tiefen des Meeres
Es ist die Tiefe. Das scheinbar unendliche Blau. Jennifer Wendland hat ein ganz besonderes Talent. Sie kann sehr lange die Luft anhaltenmachen und ist Apnoe-Taucherin. "Ich genieße wie das Wasser mich umgibt. Wie ich in die Tiefe falle“, so Jennifer. 93 Meter waren es jetzt auf Zypern. Weltrekord und somit ist sie Weltmeisterin. „Jedes Jahr kommen dann noch ein paar Meter drauf und auf einmal taucht man Weltrekord."
An der Spitze ist in diesem Sport eben, wer ganz unten ist.
Für ihre Erfolge im Freitauchen trainiert die Doppel-Weltmeisterin jeden Tag vier Stunden. Im Fitnessstudio und in einem Tieftauchbecken in Siegburg. Doch das 20 Meter tiefe Becken ist Jennifer mittlerweile einfach zu flach.
„Die Tiefe findet man in Deutschland sehr schwer. Und dann ist es auch kalt und dunkel, was einfach das sichern dieser Tauchgänge extrem schwierig macht. Und deshalb heißt für mich dann immer Mittelmeerraum oder Ägypten“, erklärt sie.
Und das alles neben ihrem eigentlichen Beruf in einem Energieunternehmen. Unter Wasser zu sein ist für die 35-Jährige mehr als nur ein Sport. "Es gibt eigentlich keinen schöneren Moment, man hat diesen Moment der Freiheit und des Friedens."