Jenke von Wilmsdorff im Knast: So hart ist das Leben hinter Gittern
Wie fühlt es sich an, seiner Freiheit beraubt zu werden? Und wie geht es wirklich zu in deutschen Haftanstalten? Um das herauszufinden, tauscht Jenke von Wilmsdorff für zwei Wochen den Luxus seines freien Lebens gegen eine vergitterte Zelle der JVA Bremervörde - ohne Privilegien, dafür zusammen mit Taschendieben und Mördern. Und kommt zu einem erschreckenden Ergebnis.
Jenke unter Verschluss: die ersten Arbeitstage als Gefangener
Knapp 65.000 Menschen sind in 184 deutschen Gefängnissen inhaftiert: Davon sind etwa 4.000 Frauen, ungefähr 5.000 Jugendliche. Sie alle sind weggesperrt vor der Gesellschaft, abgeschottet hinter dicken Mauern, Panzertüren und Nato-Draht. Einer von ihnen ist für die nächsten 14 Tage auch Jenke von Wilmsdorff. Und obwohl die Zeit hinter Gittern für den RTL-Reporter nur begrenzt ist, zieht auch bei ihm schon nach kurzer Zeit die Langeweile des Gefängnisalltags ein.
Denn im Knast beginnt jeder Tag gleich – und geht auch immer gleich weiter. Er beginnt pünktlich um 6 Uhr zur sogenannten 'Lebendkontrolle'. Danach geht es an die Arbeit: Unkraut jäten auf einem Basketballfeld, das nie bespielt wird oder Boden harken, der gestern schon geharkt wurde. Hinter Gittern wird nur aus einem Grund gearbeitet: um zu arbeiten.
Jenke gefangen in Monotonie: "Irgendwie will die Zeit nicht vergehen."
Die Monotonie des Gefängnisalltags lässt die Zeit unendlich erscheinen, jede Stunde vergeht quälend langsam. Kein Wunder, denn die Beschäftigungsmöglichkeiten in einer Einzelzelle sind begrenzt. Vor allem an Wochenenden, wenn die Gefangenen nicht einmal arbeiten können. „Irgendwann ist einfach kein Staubkorn mehr übrig, das man wegputzen könnte. Und irgendwann hat man auch keine Lust mehr auf Sport. Irgendwann hat man nur noch einen Wunsch: Freiheit“, bringt Jenke es auf den Punkt.
Parallelwelt Knast: Abgeschnitten von Familie und Freunden
Vor allem abends, wenn der Reporter alleine in seiner Zelle sitzt, werden sogar Gedanken irgendwann zur Qual. Umso größer werden dann die Sehnsucht und das Gefühl, abgeschnitten zu sein von denen, die man liebt. Mit Sicherheit der Teil der Freiheitsstrafe, der am meisten schmerzt - für beide Seiten! Denn der Kontakt nach draußen ist auf ein tägliches Telefonat, Briefe auf einen zweiwöchentlichen Besuch beschränkt.
Wie emotional Jenkes kurzes Wiedersehen mit seiner Freundin ist, sehen Sie im Video.
Jenke hat Zweifel: Bringt eine Gefängnisstrafe wirklich Besserung?
Auch nachts haben die Insassen nichts - außer viel verschwendeter Zeit. Und: einem Fernseher. Aber warum? Wie sollen die Gefangenen über ihre Taten nachdenken, wenn sie die Glotze ein und ihr Hirn ausschalten können? Das will Jenke herausfinden und bittet den Anstaltsleiter zum Gespräch.
Auf Nimmerwiedersehen!
Auch wenn die Haftzeit für Jenke vergleichsweise kurz und absehbar war, für den Reporter steht fest: An diesen Ort will er nie wieder zurückkommen müssen.