Erstmals konkrete Zahlen

Jedes Jahr 500.000 neue Wärmepumpen: Mit welchen Kosten Hausbesitzer und Mieter rechnen sollten

Wegweiser mit Aufschrift Wärmepumpe und Verbotsschilder für Öl- und Gasheizungen / action press
Wie viel kostet uns die Wärmewende eigentlich wirklich? Erste konkrete Zahlen liefert jetzt ein Antwortschreiben aus dem Wirtschaftsministerium.
Import, action press, ActionPress
von Kathrin Hetzel

So sieht Habecks Heizhammer in Zahlen aus!
500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr müssen her, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. Davon geht das Ministerium von Robert Habeck aus. Auch wie teuer Heizungstausch und Co. für Hausbesitzer und Mieter werden könnten, erklärt das Ministerium. Und das sogar ziemlich konkret!

77 Fragen an Habecks Ministerium

Um in Deutschland klimafreundliche Heizungen zum Standard zu machen, will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes auflegen. Doch über den bisherigen Stand des Gesetzes sind nicht nur Bürgerinnen und Bürger besorgt, sondern auch der Koalitionspartner FDP.

Deshalb hat die FDP Habecks Ministerium eine Liste mit gleich 77 Fragen zukommen lassen. Die Antworten des Ministeriums liegen jetzt mehreren Medien vor. Und die sind sogar erstaunlich konkret! Ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie hier.

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Im Video: Heizen, Wärme, Stromverbrauch - Das müssen Verbraucher wissen

Wie viel kostet der Heizungstausch?

Je nach Sanierungsstand der jeweiligen Gebäude nennt Habecks Ministerium auch Durchschnittspreise für neue Heizsysteme.

EinfamilienhausMehrfamilienhaus
(mit sechs Wohnungen)
Wärmepumpe (Luft/Wasser):22.420 bis 45.920 Euro38.680 bis 78.080 Euro
Gasheizung10.980 bis 11.380 Euro14.380 bis 19.080 Euro
Pelletheizung28.480 bis 33.780 Euro36.080 bis 47.280 Euro
E-Direktheizung6.940 bis 8.540 Euro

22.750 bis 24.750 Euro

Wie viel müssen Mieter für den Heizungstausch zahlen?

Ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen (ca. 83 qm pro Wohnung) mit einer alten Gasheizung muss mit folgenden Kosten rechnen:

  • In einem unsanierten Mehrfamilienhaus müssen Eigentümer mit Investitionskosten von bis zu 78.080 Euro rechnen. Diese können zu einem Teil auf die Mieter umgelegt werden. Im konkreten Fall wären das bis 79 Cent pro Quadratmeter und Monat, also eine Mietererhöhung von etwas mehr als 65 Euro pro Monat.

  • In einem etwas besser sanierten Mehrfamilienhaus müssen Eigentümer mit Investitionskosten von 57.480 Euro rechnen. Auf die Mieter umgelegt werden können 57 Cent pro Quadratmeter und Monat, also eine Mieterhöhung von etwas mehr als 47 Euro pro Monat.

ABER: Es könnte insgesamt trotzdem etwas günstiger werden. Denn die Betriebskosten einer Wärmepumpe sind auf mehrere Jahre gerechnet deutlich günstiger als bei alten Gasheizungen. Das heißt, Vermieter müssen die Nebenkosten reduzieren. Im ersten Fall (unsaniert) würde es so eine Ersparnis von 53 Euro pro Monat geben, im zweiten Fall um 34 Euro Monat. „Mit Inanspruchnahme einer Förderung könnte die Warmmiete aufgrund deutlich niedrigerer Betriebskosten sogar sinken,“ schreibt das Ministerium.
Lese-Tipp: Für wen sie sich lohnen und für wen nichtWie funktionieren Wärmepumpen?

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Anmerkung der Redaktion: Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.

Wie viele Wärmepumpen braucht Deutschland?

Laut Ministerium muss Deutschland in Sachen Wärmepumpen bis 2030 deutlich zulegen: Insgesamt seien rund sechs Millionen Wärmepumpen erforderlich, um das Klimaschutzziel noch zu erreichen. Bedeutet: Umgerechnet müssten ab nächstem Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen pro Jahr installiert werden.

Für 2045, also dem Jahr in dem Deutschland klimaneutral sein möchte, müsste sogar noch eine Schippe drauf gelegt werden: 13 bis 18 Millionen Wärmepumpen wären dazu nötig. „Der durchschnittliche jährliche Zubau nach 2030 beläuft sich demnach je nach Szenario zwischen rund 450.000 und 800.000 Wärmepumpen pro Jahr.“

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