Irrer Vorfall in Schweden

Maskierte befreien Häftling auf dem Weg zum Zahnarzt

Dieser junge Mann soll von Maskierten aus der Haft befreit worden sein.
Dieser junge Mann soll von Maskierten aus der Haft befreit worden sein.
The Swedish Police Authority

Dieser Vorfall schockiert Schweden: Laut Medienberichten haben mehrere Maskierte einen verurteilten Straftäter befreit. Der 17-jährige Häftling sei während eines Transports zum Zahnarzt von den Unbekannten mitgenommen worden.

Häftling sollte aus geschlossenem Jugendheim zum Zahnarzt gebracht werden

Dem schwedischen Rundfunk zufolge soll es sich bei dem Mann um einen wegen Mordes verurteilten 17-Jährigen handeln. Wie die schwedische Zeitung „Aftonbladet“ berichtet, soll der junge Mann einen Wachmann in einem Fitnessstudio in Stockholm umgebracht haben – dafür wurde er dem Bericht zufolge wegen Mordes verurteilt.

Die Polizei soll zwar den Vorfall bestätigt haben, sie nannte aber keine Details zur Identität des Befreiten. Der Jugendliche sollte wohl aus einem geschlossenen Jugendheim zu einem Zahnarzt in Södertälje südwestlich von Stockholm gebracht werden.

Als das Fahrzeug an der Praxis angekommen sei, habe das Auto der Maskierten daneben angehalten, berichtete ein Sprecher der zuständigen Behörde. Laut „Aftonbladet“ soll es sich bei dem Fluchtfahrzeug um einen schwarzen Mercedes gehandelt haben. Zwei der Unbekannten hätten die drei Strafvollzugsbeamten mit einer Waffe bedroht, heißt es. Laut Polizei stiegen sie anschließend mit dem Jugendlichen in das Auto und fuhren davon. Die Polizei suchte am Donnerstag auch mit einem Hubschrauber nach dem befreiten Mann und seinen Komplizen.

Schwedischer Ministerpräsident nennt Vorfall "erschütternd"

Es ist schon der zweite Fall dieser Art in Schweden innerhalb weniger Monate. Im Februar war ein Häftling in Norrköping während eines Transports von einem Gefängnis zu einem Krankenhaus befreit worden.

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson nannte die Befreiung am Donnerstag erschütternd. „Ich finde, es ist skandalös, dass eine Person, die einen anderen Menschen umgebracht haben könnte, mit Hilfe von bewaffneten Komplizen einfach entkommen kann“, sagte er im schwedischen Reichstag über die Medienberichte zu dem Vorfall. (dky, mit dpa)