17-Jähriger wohnt jetzt in Moers

Familie nimmt Flüchtling aus Guinea bei sich auf

Das Jugendamt der Stadt Kamp-Lintfort schlägt Alarm. Die Zahl der unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge steigt stetig. Unterbringungsmöglichkeiten sind ausgereizt. Daher sucht die Stadt Gastfamilien, die Geflüchtete bei sich zu Hause aufnehmen. Dass es funktionieren kann, zeigt eine Familie aus Moers.

„Wir haben ihn direkt ins Herz geschlossen"

Oumar Doumbouya ist ein Wirtschaftsflüchtling. Der 17-Jährige weiß, dass Sprache der Schlüssel zur Integration ist: „Ich lerne gern viel Deutsch. Weil ich bin in Deutschland. Ich lerne Deutsch, weil ich spreche mit meinen Freunden oder meinen Eltern." Anfang des Jahres haben Sarah und Adam aus Moers den Jungen aufgenommen. Zu Beginn hatten aber beide ihre Bedenken: "Oh, ein Flüchtlingskind, was jetzt schon in der Pubertät ist, schon einen ausgereiften Charakter hat. Aber er war so ein lieber Junge. Wir konnten nicht nein sagen. Wir haben ihn gesehen und direkt ins Herz geschlossen."

Omar kam 2022 nach Europa

Omars Geschichte beginnt in Guinea, im Westen Afrikas. Von dort aus flüchtet er vergangenes Jahr über das Mittelmeer nach Europa.

Er lässt 2 jüngere Geschwister und seine Mutter zurück. Sein Vater ist schon früh verstorben. Der Jugendliche ist ein Wirtschaftsflüchtling.

Deswegen weiß heute noch niemand genau, ob er hierbleiben darf. Sein Duldungsstatus könnte im nächsten Jahr - wenn er 18 wird - aufgehoben werden.