Preistreiber bleibt die Energie
Für diese Waren und Dienstleistungen müssen wir derzeit besonders viel zahlen

Im ersten Monat des neuen Jahres sind die Preise durchschnittlich wieder leicht gefallen. Waren und Dienstleistungen kosten im Januar 2022 4,9 Prozent mehr ein Jahr zuvor. Im Dezember 2021 hatte die Inflationsrate noch 5,3 Prozent betragen. Das war der höchste Wert seit fast 30 Jahren erklärte der Präsident des Statistischen Bundesamts am Freitag.
Strom, Gas, Sprit: Größter Preistreiber nach wie vor die Energie
Obwohl die Inflationsrate im Gegensatz zum vorherigen Jahr wieder leicht abgenommen hat, “bleibt sie aber auf einem hohen Stand“, erklärt Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts. Für etwas Entspannung sorge ein sogenannter Basiseffekt: Denn die Preise wurden jetzt nicht mehr mit jenen aus dem zweiten Halbjahr 2020 verglichen, als die Mehrwertsteuer wegen der Corona-Krise zeitweise von 19 auf 16 Prozent gesenkt wurde.
Am teuersten sei aber nach wie vor die Energie: Sie verteuerte sich um 20,5 Prozent, nach 18,3 Prozent im Dezember. Leichtes Heizöl kostete 51,9 Prozent, Erdgas 32,2 Prozent und Strom 11,1 Prozent mehr. „Der Preisauftrieb der Energieprodukte wurde von mehreren Faktoren beeinflusst", hieß es dazu. So hätten sich die zu Jahresbeginn von 25 auf 30 Euro pro Tonne gestiegene CO2-Abgabe sowie höhere Netzentgelte beim Strom ausgewirkt. „Die von 6,5 auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage konnte den Preisanstieg nur leicht abfedern".
Etwas geringer sei die Inflation dagegen bei den Nahrungsmitteln: Sie kosteten 5 Prozent mehr, im Dezember waren es noch 6 Prozent. Spürbar teurer wurden zu Jahresbeginn insbesondere frisches Gemüse (+8,3 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Butter (+6,3 Prozent). Dienstleistungen verteuerten sich um 2,9 Prozent, Nettokaltmieten um 1,4 Prozent. (dpa/zre)
Ware oder Dienstleistung | Preissteigerung in % |
---|---|
Kraftstoffe | + 24,8 % |
Leichtes Heizöl | + 51,9 % |
Erdgas | + 32,2 % |
Strom | + 11,1 % |
Gemüse | + 8,3 % |
Molkereiprodukte und Butter | + 6,3 % |
Nettokaltmiete | + 1,4 % |