Über eine Millionen Menschen betroffenÄh, wie bitte? Dieses Land will nicht mehr heißen, wie es heißt

Weg mit Indien – her mit Bharat!

Eine offizielle Einladung der indischen Präsidentin Draupadi Murmu sorgt zurzeit für große Aufregung. Denn darin bezeichnet sie sich nicht als „Präsidentin von Indien“, sondern als „Präsidentin von Bharat“. Was steckt dahinter – und will sich das Land tatsächlich umbenennen?

Name „Bharat“ findet sich schon in antiken Texten

Das Papier zumindest scheint echt zu sein: Indische Medien sprechen übereinstimmend von einem offiziellen Schreiben der Regierung. Es handele sich um eine Einladung zum Dinner an die Teilnehmer des G20-Gipfels in Neu-Delhi. Kurz nachdem die Einladung die Runde machte, rief der Ministerpräsident des indischen Bundesstaates Assam, Himanta Biswa Sarma, Indien als „Republik von Bharat“ aus, wie The Indian Express berichtet.

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Offiziell ist die Namensänderung allerdings noch nicht – sie soll aber bei der nächsten Parlamentssitzung vom 18. bis 22. September diskutiert werden. Für die Umbenennung braucht es nur eine einfache Mehrheit. Den Antrag für eine solche Umbenennung brachte der Abgeordnete Naresh Bansal ins Spiel. Er gehört zur aktuell stärksten indischen Partei, der BJP, zu der auch Premierminister Modi gehört. Sie gilt als rechtskonservativ bis rechtsextrem und betreibt eine hindu-nationalistische Politik.

Name Indien erinnert an Kolonialismus

Als Begründung für die Umbenennung wird der Kolonialismus ins Spiel gebracht. Den Namen Indien – abgeleitet vom Namen des Flusses Indus – bekam das Land durch europäische Seefahrer. Die Abkehr vom Namen Indien sei geboten, da es sich um ein Symbol der „kolonialen Sklaverei“ handele und „aus der Verfassung gestrichen werden sollte“, zitiert der Spiegel den Politiker. „Die Briten änderten den Namen von Bharat in Indien. In Artikel eins der Verfassung heißt es: ‚Indien, das ist Bharat.’“ Der Name finde sich bereits in alten Sanskrit-Texten, sagt Bansal.

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Indiens Opposition ist in Sorge

Diese Aussage wiederum macht Jairam Ramesh, den führenden Kongressabgeordneten und Mitglied der säkularen INC, nervös. Denn der komplette erste Satz der Verfassung laute: „Bharat, das ist Indien, soll eine Vereinigung von Staaten sein.“ Jetzt werde „sogar das ‚Vereinigung von Staaten’“ angegriffen. Shashi Tharoor, ebenfalls Mitglied der INC, schrieb bei X (vormals: Twitter), es sollten „weiterhin beide Namen verwendet“ werden.

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Dass Premierminister Modi die Umbenennung möchte, ist übrigens auch ziemlich eindeutig. Wie unter anderem CNBC berichtet, habe der Premierminister sich in einem Schreiben anlässlich seines Besuches in Indonesien ebenfalls als „Premierminister von Bharat“ bezeichnet. Das Wort „Indien“ fehlt in dem Schreiben. (eon)