Kindernonne beginnt Leben in völliger Entbehrung
Indische Millionärs-Eltern schicken Tochter (8) ins Kloster – sie kann nie wieder zurück!

Devanshi Sanghvi ist acht Jahre alt und die Tochter einer reichen und streng gläubigen indischen Familie. Doch anstatt sie auf die beste Privatschule des Landes gehen zu lassen oder ihr in jungen Jahren ein Luxusleben zu bieten, schicken ihre Eltern sie nun in ein Kloster – und zwar für immer.
Nach ekstatischer Feier wird ihr der Kopf kahl geschoren
Ein letztes Mal Prunk und Protz: Einen Tag vor ihrer Entsagungszeremonie organisierte Devanshis Familie eine große Festprozession in Surat, 300 Kilometer nördlich von Mumbai. Die Achtjährige ritt mit ihren Eltern auf einem festlich geschmückten Elefanten durch die Straßen – zehntausende Menschen feierten mit, berichtete die „BBC“. Umringt von Kamelen, Pferden, Ochsenkarren, Trommlern und Männer mit Turbanen und Schirmen genoss das Mädchen das Spektakel – und ihre letzten Stunden in Freiheit.
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Im Beisein hochrangiger Jain-Mönche legte sie anschließend das Diksha-Gelübde der Entsagung ab. Devanshis Kopf wurde kahlgeschoren und sie bekam einen weißen Sari übergeworfen – mit nur acht Jahren wurde sie zu eine Jaina-Nonne.
Devanshi fastete mit zwei Jahren zum ersten Mal
Der Jainismus ist eine der ältesten Religionen, die etwa vor 2.500 Jahren in Indien entstanden ist. Dort hat sie etwa viereinhalb Millionen Anhänger, unter ihnen die Familie Sanghvi. In Europa ist nur wenig über die Bräuche und Vorschriften im Jainismus bekannt. Eine Anhängerin des Jainismus erklärte der „BBC“: „Sie kann nicht mehr nach Hause, ihre Eltern sind nicht mehr ihre Eltern. Sie ist jetzt eine Sadhvi, eine Nonne.“
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Laut "BBC” sind die Sadhvis die einzige Jaina-Sekte, die Kindernonnen erlaubt – doch das Alter von Devanshi ist trotzdem ungewöhnlich. Bereits mit zwei Jahren soll Devanshi das erste Mal gefastet haben. Dreimal täglich habe sie gebetet, noch nie habe sie ferngesehen oder sei in Einkaufszentren oder Restaurants gegangen.
Jainismus stößt auf Kritik: "Leben als Jaina-Nonne ist sehr, sehr hart"
Nicht alle Menschen sahen die Kindernonne als Grund zum Feiern. Mittlerweile sei laut „BBC“ sogar eine landesweite Debatte ausgebrochen. Die Menschen fragen sich, warum die Familie mit dieser Entscheidung nicht warten konnte – zumindest bis Devanshi volljährig ist und sie selbst für sich entscheiden kann. Manche Kritiker werfen sogar Rechtswidrigkeit in den Raum.
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„Das, was das Kind jetzt durchmachen wird, ist immens. Das Leben als Jaina-Nonne ist sehr, sehr hart“, kritisierte Kinderrechtsschützerin Nilima Mehta. Viele andere Gemeindemitglieder haben ebenfalls ihr Unbehagen zum Ausdruck gebracht. Ein Kind sollte in einem so jungen Alter nicht von seiner Familie getrennt werden. Mehta versuchte sogar, die Regierung einzuschalten. Doch diese wollte sich zu diesem Thema nicht äußern, da es sich um eine „sensible Angelegenheit“ handelt. (xas)