Zerstörte Scheiben und eingedrückte Schiffswand
Im Osterreiseverkehr: Fähren stoßen im Hafen Norddeich zusammen

Im Nordseebad Norddeich (Landkreis Aurich) sind am Sonntagnachmittag zwei Fähren zusammengestoßen. Obwohl drei Scheiben der betroffenen Passagierfähre direkt neben einigen Fahrgästen zersplitterten, wurden glücklicherweise nur fünf Menschen leicht verletzt.
Wind drückt Schiffe gegeneinander

Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, wurde eine Fähre in Richtung Juist kurz nach dem Ablegen von starkem Wind erfasst. Dadurch sei das Schiff, die „Frisia IX“, gegen eine im Hafen liegende Autofähre, die „Frisia I“ geprallt. Dabei wurden laut Wasserschutzpolizei fünf Fahrgäste durch Glassplitter von zerbrochenen Fensterscheiben leicht verletzt. Sie mussten jedoch nicht vom Rettungsdienst behandelt werden.
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Augenzeuge: Geräusch, als würden Autos ineinanderfahren
„Ein Sechser im Lotto passiert öfter als das“, erzählt Ralf Lüpkes, der den Aufprall miterlebt hat. Er war jedoch nicht auf dem Schiff, sondern wartete auf eine weitere Fähre am Anleger. Lüpkes erzählt im Gespräch mit RTL Nord, dass er gesehen habe, wie das Schiff beim Ablegen rückwärts gefahren sei. Und dann habe es ordentlich gescheppert, als der Wind die Passagierfähre gegen die Autofähre drückte. Er beschreibt es wie den Klang, wenn Autos ineinander prallen. „Erst beim Zurückfahren konnte man das Schlimme sehen“, so Lüpkes.
320 Fahrgäste konnten trotzdem noch nach Juist
An der beteiligten Autofähre „Frisia I“ hinterließ die Kollision lediglich einige Kratzer und Farbschäden. Der entstandene Sachschaden wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt. Insgesamt befanden sich laut Polizei bei dem Unfall 320 Fahrgäste an Bord. Sie konnten ihre Fahrt nach Juist mit einer anderen Fähre fortsetzen.
An Ostern werden die Fähren knapp
Ein Sprecher der Reederei Norden-Frisia sagte, das Passagierschiff „Frisia IX“ habe wegen des hohen Osterreiseverkehrs am Wochenende nach Juist als Verstärkung vor dem regulären Fährschiff abgelegt. Dies sei an Anreisetagen mit hohem Aufkommen üblich. Nun müsse das Schiff wahrscheinlich in eine Werft. „Das Schiff fehlt uns nun Richtung Ostern“, sagte der Sprecher. Er betonte jedoch, dass der Anreiseverkehr nach Juist mithilfe anderer Schiffe der Reederei-Flotte sichergestellt sei. (dpa/mba)