Minister überlegt noch weiter
Im Fall Djokovic: Doch keine Entscheidung am Donnerstag

Es zieht sich wie ein Kaugummi: Die Entscheidung über die Teilnahme von Tennisprofi Novak Djokovic an den Australian Open ist offenbar noch immer nicht gefallen. Minister Hawke lässt sich Zeit und so werde wohl auch am Donnerstag keine Entscheidung mehr fallen. Das Tauziehen zwischen dem serbischen Tennis-Star Novak Djokovic und Australien geht also weiter.
Alle Augen auf Minister Hawke gerichtet
Der australische Premierminister Scott Morrison sagte am Donnerstag auf die Frage eines Reporters, dass Einwanderungsminister Alex Hawke noch überlege, ob er von seinem persönlichen Recht Gebrauch machen und das Visum des Weltranglistenersten aufheben soll. „Das sind persönliche ministerielle Vollmachten, von denen Minister Hawke Gebrauch machen kann, und ich werde das zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter kommentieren“, so Morrison.
Laut einer Quelle des gut informierten Journalisten Paul Sakkal von „The Age“ tendiere die Regierung dazu, Djokovic das Visum zu canceln und ihn auszuweisen. Das Djokovic-Team hoffe in diesem Fall, über das Wochenende per Einspruch eine endgültige Entscheidung herbeiführen zu können. Schon am Montag starten die Australian Open, die Hängepartie wird also auch zum Zeitspiel.
Das sagen Deutsche in Melbourne zum Djoker-Drama
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass neue Informationen der Anwälte des 34 Jahre alten Djokovic den Zeitrahmen für die Entscheidung Hawkes verschoben hatten. Wann nach tagelangem Tauziehen um das Visum des Serben endlich Klarheit herrschen wird, ist weiterhin nicht bekannt. Trotz der unklaren Situation war Djokovic am Donnerstag Teil der Auslosung für das Grand-Slam-Turnier in Melbourne. In der ersten Runde soll er gegen seinen Landsmann Miomir Kecmanovic spielen.
Djokovic war in der vergangenen Woche die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Weil die Grenzbeamten ihm nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde die Entscheidung im Laufe einer Gerichtsverhandlung am Montag gekippt. (dpa/jma)