Familie sucht Pferdeschänder
Besitzerin geschockt: Pferd in Grömitz sexuell misshandelt

Wer hat die 19-Jährige Pferdestute Ella im schleswig-holsteinischen Grömitz (Kreis Ostholstein) auf der Koppel sexuell missbraucht und gequält? Besitzerin Nicole Rudnik ist geschockt und die Nachbarn alarmiert. Die Polizei ermittelt jetzt und sucht Zeugen.
Stute Ella war danach in Panik
Als Ellas Besitzerin Nicole Rudnik am Sonntagmorgen (27.3.) ihre Stute auf der Koppel in Grömitz-Lensterstrand besucht, entdeckt die 57-Jährige ihr Pferd schwitzend, gestresst und in panischem Zustand. Dann entdeckt sie Schnüre auf dem Boden und weiß sofort, hier war jemand. „Und dann verfällt man in eine Hilflosigkeit und ich habe erstmal meine Familie angerufen und mein Mann hat dann gesagt, ruf die Polizei“, berichtet Nicole Rudnik im Gespräch mit RTL. Die Polizei kommt und sichert alle Spuren. „Man denkt immer, uns passiert das nicht, aber vielleicht haben wir Glück durch die Spermaspuren, dass wir ihn finden.“
Besitzerin: "Der Täter muss sich mit Pferden auskennen"
„Anhand aufgefundener Spuren gibt es den Verdacht, dass an dem Tier in der Nacht zu Sonntag sexuelle Handlungen vorgenommen worden sind“, sagt dazu Ulli Fritz Gerlach von der Polizeidirektion Lübeck auf Anfrage von RTL am Dienstag. Nicole Rudnik hat keinen konkreten Verdacht, sagt aber: „Der Täter muss sich mit Pferden auskennen, weil er sich sonst unsere Ella nicht hätte schnappen können.“ Denn die 19-jährige Stute sei sensibel und schreckhaft und für Fremde sei sie nicht so schnell greifbar.
Pferd mit abgerissener Stromlitze festgebunden

Der Täter soll das Schwere Warmblut (Pferderasse) vermutlich aus dem Stall geholt und es dann am Bein an der Koppel festgebunden haben, um es so sexuell misshandeln zu können. „An einem Vorderbein des Pferdes ist ein Teil einer abgerissenen Stromlitze befestigt gewesen, mit der das Tier offensichtlich festgebunden und somit am Weglaufen gehindert wurde“, erklärt der Sprecher der Polizei. „Wir haben hier nur eine Fußspur gefunden und die war überall“, erklärt die Pferdebesitzerin ergänzend dazu.
Familie ist tief getroffen
„Meine letzten zwei Tage gehören nicht zu meinem Leben“, sagt Nicole Rudnik erschöpft. „Es ist alles schwer wegzustecken, das betrifft auch die ganze Familie.“ Ihre Familie hat ihr nun verboten zukünftig allein zur Koppel zu gehen. „Entweder kommt mein Sohn oder mein Mann mit.“ Dazu haben die Rudniks noch mehr Kameras installiert, um einen zukünftigen Pferdeschänder besser überführen zu können. Auch die Nachbarn sind besorgt und alle werden die Augen offen halten, damit die Gemeinde vor weiteren Taten verschont bleibt.
Polizei bittet um Mithilfe

„Wir suchen immer noch Zeugen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Stallungen und der Koppel am Mittelweg beobachtet haben“, sagt Gerlach. Bisher seien noch keine weiteren Hinweise gekommen, wer aber welche habe, könne sich unter der Telefonnummer 04562-22000 an die Polizei wenden.