Hund und Baby unter einem Dach: Das müssen Hundebesitzer beachten, wenn sie Eltern werden
Viele Familien kennen die Situation. Seit Jahren besitzen sie einen Hund und dann kommt ein Baby dazu. Aber ist das Zusammenleben von Hund und Kleinkind unter einem Dach sicher? Immer wieder gibt es Zwischenfälle, bei denen Kleinkinder durch Hunde verletzt werden. Zuletzt hat ein Familienhund in Darmstadt ein sieben Monate altes Baby getötet. Viele Eltern sind verunsichert, deshalb haben wir den Rat von Experten eingeholt.
Wie kommt es zu den Übergriffen von Hunden auf Babys?
Die Angst, dass der Familienhund das eigene Kind angreifen könnte, kommt nicht von ungefähr. Schließlich werden Kinder doppelt so oft von Hunden gebissen wie Erwachsene. Dennoch trauen viele Hundebesitzer ihren Vierbeinern kein aggressives Verhalten zu. Das bestätigt eine Befragung der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Wie aber kommt es zu den Vorfällen? "Kinder umarmen Hunde gerne. Für Hunde ist das eine richtige Zwangshaltung und sie möchten da gerne raus. Und dann können sie drohen, was die Kinder dann nicht bemerken", erklärt Hundetrainerin Berit Kaspar.
Außerdem verstehen Hunde den Unterschied zwischen 'mein' und 'dein' nicht. Möchte der Hund also mit einem Kuscheltier des Kleinkindes spielen und bekommt es nicht, fangen beide einen Streit miteinander an. In einer solchen Situation kommt es leicht zu Übergriffen auf das Kleinkind. Die Hundetrainerin Elisabeth Friedrich sagt: "Das Zusammenleben muss trainiert werden, denn jeder Hund - egal welche Rasse - kann gefährlich werden." Wie genau das funktioniert, erklärt sie im Video.
Hund und Baby - die wichtigsten Regeln auf einen Blick
Die Meinungen der Hundebesitzer gehen weit auseinander, sobald die Frage aufkommt: "Ist es gefährlich, wenn Hund und Kleinkind unter einem Dach leben?" Natürlich würden die meisten Hundehalter sagen, dass ihr Haustier liebevoll und ungefährlich ist. Fakt ist jedoch, dass es immer wieder zu Zwischenfällen zwischen Hund und Kleinkind kommt. Um diese Zwischenfälle zu vermeiden, sollten Eltern sich laut Hunde-Expertin Kaspars an folgende Ratschläge halten:
Zunächst müssen Familien den Hund auf den Nachwuchs vorbereiten. "Beginnen Sie am besten schon zwei Monate vor der Geburt, dem Hund weniger Aufmerksamkeit zu geben, ihn weniger zu beachten, die Spaziergänge anders zu gestalten", rät Kaspars. So lernt der Hund, wie es später mal sein wird.
Auch wichtig: "Der Hund sollte das Baby untersuchen dürfen. Sorgen Sie dafür, dass er immer mal wieder schnuppern kann und dass auch der Händekontakt da ist. Entscheidend ist, dass Sie nicht das Baby zum Hund halten, sondern dass der Hund zum Baby geht."
Außerdem dürfen Hundehalter nicht vergessen, dass auch das Tier Bedürfnisse hat. Der Hund braucht genügend Ruhe und ein Plätzchen im Haus, das ganz alleine ihm gehört.
Halten Sie sich an diese Tipps, sollte einem harmonischen Zusammenleben zwischen Familienhund und Kleinkind nichts mehr im Wege stehen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Video!