Hotpants und tiefe Dekolletés in der Schule: Ok oder ein No-Go?
30 Grad im Schatten, Freibadwetter - blöd nur für alle, die bei dieser Hitze im Büro sitzen oder in der Schule pauken müssen. Luftige, knappe Kleidung macht die Sache deutlich angenehmer, allerdings kann es manchen offenbar nicht luftig genug sein, vor allem Jugendlichen. Einige Schulen sehen sich mittlerweile gezwungen, Kleiderordnungen einzuführen, weil ihnen Hotpants und extrem kurze Röcke auf dem Pausenhof ein Dorn im Auge sind. Die Schule sei ein Ort des Lernens und des Arbeitens, und das erfordere angemessene Kleidung, heißt es am Hamburger Gymnasium Eppendorf. Unsere Autorinnen Elena Brenner (25) und Charlotte Geille (23) haben ihre eigene Meinung dazu. Ein pro & kontra zum Thema.
Pro Kleiderordnung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! - Elena Brenner
Eine Kleidervorschrift in der Schule halte ich auf jeden Fall für angemessen. Schließlich ist die Schule kein Laufsteg. Meiner Meinung nach sind die Mädels heutzutage wirklich sehr aufreizend angezogen. Klar, die Schüler sollen sich in der Schule wohlfühlen. Das geht aber auch ohne ein Top, bei dem der Ausschnitt bis zum Bauchnabel geht.
Shorts sind völlig in Ordnung. Aber auch hier sollte man darauf achten, dass man nicht unbedingt schon die Pobacken sieht. In der Freizeit ist das wieder etwas anderes. Und auch bei Röcken finde ich, dass man darauf schauen sollte, dass man sich unbeschwert bücken kann, ohne dem Hintermann tiefe Einblicke zu gewähren.
Gerade für Mädchen gibt es so viele Möglichkeiten, sich im Sommer entsprechend zu kleiden. Ein süßes Sommerkleidchen, schöne Midi-Röcke, die gerade sowieso total in sind und und und. Bis zu einem gewissen Alter ist die Kleidung auch irgendwo Erziehungssache. Und vielleicht sollte man den Eltern auch einfach mal glauben, wenn sie sagen: "So gehst du mir nicht aus dem Haus." Denn im Endeffekt meinen sie es nur gut. Ein gewisses Maß sollte einfach sein.
Kontra Kleiderordnung: Kontrolle ist gut, Freiheit ist besser! - Charlotte Geille
Ich bin jetzt seit sechs Jahren nicht mehr in der Schule, aber ich kann sagen, dass das Thema mich weiterhin wütend macht. Warum mich das Thema wütend macht? Ja, weil ich diese altmodische Regelung unangemessen finde. Genau wie andere vielleicht freizügige Sommerkleidung in der Schule unangemessen finden. Im Grunde wird gerne übertrieben.
Jugendliche sollten selber experimentieren und sich durchsetzen. Entschuldigung, aber wenn es draußen 30 Grad warm ist und im Klassenzimmer gefühlte 35, empfinde ich persönlich es nicht als SCHLIMM, wenn eine 14-Jährige Hotpants trägt. Konservative Leute werden sagen: Schülerinnen, die sich ansatzweise freizügig kleiden, verursachen ungute Gefühle bei Lehrern und Mitschülern. Moment Mal, das heißt also ICH soll mich bedeckt anziehen, egal bei welchem Wetter, nur damit die Jungs und Männer sich in meiner Anwesenheit besser konzentrieren können?
So ist es zumindest gesellschaftlich erwünscht. Doch die Erziehung der Kinder beginnt zu Hause. Dort lernt man in der Regel, andere zu respektieren und Verantwortung zu übernehmen. Es nützt nämlich nichts, alles zu verbieten, denn genau dann verfehlt man das Ziel. Schüler sind in der Lage sich selbst eine Meinung darüber zu bilden. Wie wäre es also mit ein bisschen mehr Freiheit und ein wenig Vertrauen gegenüber unserer Jugend?





























