Horror-Unglück bei indischem Festival

Drachenschnüre lassen Kinder verbluten

14.01.2023, Indien, Ahmedabad: Ahmedabad ist die 'Drachenflug-Hauptstadt der Welt'. Uttarayan ist ein Fest, das gleichbedeutend mit Drachensteigen ist. Ganze Familien versammeln sich auf den Terrassen, den Dächern oder einem anderen Teil ihres Hauses, der dem Himmel ausgesetzt ist. Diejenigen, die nicht mit dem Fliegen beschäftigt sind, sind mit der Vorbereitung der Drachen beschäftigt. Die Drachenwettbewerbe sind sehr hart umkämpft. Es erfordert viel Konzentration, um den eigenen Drachen nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist keine leichte Aufgabe, den Flug und die Bewegung des Drachens in so großer Höhe zu kontrollieren. Der Drachen, der am höchsten fliegt, ist der Star des Tages. Es ist ein magisches Gefühl, zu sehen, wie die ganze Stadt denselben Sport betreibt und der Himmel mit winzigen bunten Drachen übersät ist. Foto: Saurabh Sirohiya/ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bei einem Drachenfestival kamen sechs Menschen ums Leben.
zeus sei, dpa, Saurabh Sirohiya

Die Menschen wollten nur feiern und ihre Drachen steigen lassen. Doch das Uttarayan-Festival im indischen Gujarat endete in einer Katastrophe: Sechs Menschen kamen auf tragische Weise ums Leben, darunter drei kleine Kinder. Sie wurden durch Drachenschnüre verletzt und verbluteten.

Indien: Seile der Drachen sind mit Metall verstärkt

Hunderte Menschen nahmen am Wochenende an den jährlich stattfinden "Drachenkämpfen" teil, wie die "Daily Mail" berichtet. Dabei lassen die Teilnehmer Drachen von Terrassen und Dächern steigen: mit dem Ziel, im "Luftkampf" andere Drachen mit Drachenschnüren abzuschneiden. Die Seile sind mit Metall und manchmal sogar Glaspulver verstärkt – und daher scharf genug, um menschliche Haut oder sogar elektrische Drähte zu durchtrennen. Immer wieder kommt es deshalb zu tödlichen Unfällen.

Kinder beim Fahrradfahren von Drachenschnüren getötet

Bei dem Unglück starben zwei Mädchen im Alter von zwei und drei Jahren, ein siebenjähriger Junge und drei erwachsene Männer. Die Zweijährige sei mit ihrem Vater auf dem Fahrrad unterwegs gewesen, als sie von der Drachenschnur getroffen wurde, berichtet der Sender NDTV. Auch der sieben Jahre alte Junge wurde demnach beim Fahrradfahren getötet, die Dreijährige war mit ihrer Mutter auf dem Nachhauseweg.

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Fast 200 Verletzte bei Uttarayan-Festival in Indien

Bei den Drachenkämpfen am Samstag und Sonntag gab es zudem fast 200 Verletzte. Nach Behördenangaben erlitten 130 Menschen Schnittwunden; 46 Teilnehmer wurden bei Stürzen aus großer Höhe verletzt.

Schon 2016 waren beim Uttarayan-Festival zwei Kinder getötet worden. Ursache auch damals: die messerscharfen Drachenschnüre, die vom Himmel auf die Kinder zurasten und tödliche Verletzungen verursachten. (bst)