Heiß, heißer, am heißesten!

Hitze im Auto: Macht die Farbe einen Unterschied?

Macht die Autofarbe bei großer Hitze einen Unterschied?
Macht die Autofarbe bei großer Hitze einen Unterschied?
DragonImages, iStockphoto

Brennt die Sonne vom Himmel kann sich das Auto schnell in einem Backofen verwandeln. Mit Temperaturen von bis zu 60 Grad kann sich das Auto aufheizen. Die gefährlichen Folgen: Autofahrer werden unkonzentriert, das Unfallrisiko steigt. Für zurückgelassene Kinder oder Tiere kann ein in der Sonne geparktes Auto sogar lebensgefährlich werden. Macht es dabei einen Unterschied, die Fenster einen Spalt zu öffnen? Helfen getönte Scheiben? Und vor allem: Welchen Effekt hat die Autofarbe auf die Hitze im Auto?

Hitze im Auto: Vorsicht, Lebensgefahr!

Selbst leicht geöffnete Fenster machen keinen Unterschied. Bei einem Test mit baugleichen Fahrzeugen ergab sich dazu dasselbe Bild: Bei 28 Grad Außentemperatur stieg die Temperatur im Innenraum der Autos binnen kürzester Zeit bedrohlich an:

  • Bei geschlossenen Fenstern stieg die Temperatur nach zehn Minuten auf 38 Grad und nach 20 Minuten sogar auf 45 Grad

  • Waren zwei Fenster leicht geöffnet, erreichten die Werte nach 10 Minuten 36 Grad und nach 20 Minuten 42 Grad.

Welche Autofarbe heizt sich schneller auf?

Egal ob schwarz oder weiß - laut den ADAC-Experten spielt die Lackfarbe keine Rolle. Es ist zwar physikalisch nachgewiesen, dass auf schwarzen Flächen eine höhere Temperatur vorherrscht als auf weißen, doch einen Effekt auf die Hitzeentwicklung im Innenraum eines Autos konnten die Experten nicht feststellen.

Lese-Tipp: Dieser Schlüssel-Trick bringt eine schnelle Abkühlung im Auto.

Allerdings haben Farben eine psychologische Wirkung auf den Menschen - jeder von uns nimmt Farben anders wahr. Und nicht nur das: Die Lackfarbe eines Autos kann auch unsere Geräuschwahrnehmung beeinflussen. Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen wirken weiße Autos leiser als farbig lackierte. Grüne Autos kamen den Probanden am lautesten vor. Schwarze und Rote Fahrzeuge wirkten auf die Testpersonen dagegen sportlich, silberne Autos dagegen träge und schwach.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Erschreckender Selbsttest: So heiß ist es im Auto wirklich!

Wärmeschutzverglasung oder getönte Scheiben haben einen minimalen Effekt

Den größten Anteil bei der Hitzentwicklung im Auto haben die Fensterflächen. Steht das Auto in der prallen Sonne, heizt sich der Innenraum vor allem durch die Glasflächen auf. Dieser Effekt kann durch Wärmeschutzverglasung oder getönten Scheiben reduziert werden. Auch besondere Fenster-Folien sollen vor Hitze im Innenraum schützen, indem sie das Sonnenlicht, das für die Wärme sorgt, reflektieren.

Vorsicht: Viele Autofahrer glauben, dass sie hinter der Autoscheibe vor UV-Strahlung gut geschützt sind. Das stimmt nur bedingt. Die Frontscheibe schützt zwar weitestgehend vor UV-A und UV-B-Strahlung - die Seitenscheiben lassen allerdings die UV-A-Strahlung passieren, die eine vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs verursachen kann.

Tipps vom ADAC, wie man der Hitze im Auto trotzt

  • Türen und Schiebedach des von der Sonne aufgeheizten Fahrzeugs öffnen und gut durchlüften

  • Fenster und Schiebedach schließen, wenn die Klimaanlage anfängt zu wirken

  • Zu Fahrtbeginn die Lüftung auf die höchste Stufe stellen

  • Beim Parken eine Sonnenschutzmatte auf die Windschutzscheibe legen

  • Auf Ledersitze ein Handtuch legen - der Bezug heizt sich stark auf

Auch beim Kauf eines Gebrauchtwagen ist die Farbe entscheidend, wie Sie richtig Geld sparen, verraten wir hier.

Quelle: DPA / RTL.de