"Ruhige Lage" in München
Hitlergruß stört friedliches EM-Fest
Eine Stadt in bunten Farben und nur kleinere Probleme: Der Fußball-Abend ganz im Zeichen des Regenbogens hat in München laut Einschätzung der Polizei "relativ ruhig" begonnen. Ein Sprecher berichtete dem Sportinformationsdienst eine Stunde vor dem EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn allerdings von "vereinzelten Festnahmen und Delikten sowie Einsatz von Pyrotechnik". Am Wiener Platz sei zudem - wohl von ungarischer Seite - ein Hitlergruß gezeigt worden. Auch in der Arena, wo das Duell gegen Ungarn läuft, habe es "nur kurz eine kleinere Auseinandersetzung gegeben, aber nichts Dramatisches". Insgesamt sei die Lage "weiter vergleichsweise ruhig".
"Es gab vereinzelte Pyrotechnik-Vorfälle"
Am Rathaus, am Turm der Kirche St. Maximilian, im Hauptbahnhof und rund um die Arena regierte der Regenbogen als Zeichen der Toleranz, Menschlichkeit und Freiheit der sexuellen Orientierung. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte nach seinem gescheiterten Versuch, das Stadion erstrahlen zu lassen, die bunte, sechsteilige Riesenbeflaggung an seinem Amtssitz angeordnet. Manuel Neuer trägt im deutschen Tor erneut seine Regenbogen-Kapitänsbinde.
Aggressivität war zunächst trotz erhitzter Diskussionen im Vorfeld kaum zu bemerken. "Es gab vereinzelte Pyrotechnik-Vorfälle, es wurden Rauchtöpfe gezündet", sagte der Polizeisprecher. Größere Probleme mit den ungarischen Problemfans, die gegen 19.15 Uhr das Stadion erreicht hatten, seien ihm trotz Provokationen bislang keine bekannt. 1500 Kräfte sind rund um das Spiel im Einsatz, die ungarischen Fans wurden direkt von der Bahn zum Auswärtsblock in der Nordkurve geführt. (tno/sid)
