Wegen Regen und Kälte
Rund 6 Kilo weniger Honig pro Bienenstock

Imker in Hessen haben in diesem Jahr eine deutlich schlechtere Honigernten verbucht, als in den Jahren zuvor. Der Grund: ein zu nasser und kalter Frühling. Und das wirkt sich auch auf die Honigpreise aus.
Rund 20 Kilo weniger Honig in Südhessen
Nach den aktuellen Zahlen des deutschen Imkerbundes, erzeugte jedes Bienenvolk in Hessen durchschnittlich 27,7 Kilo. Im Jahr 2020 lag die Ernte bei 34,1 Kilo. Das bedeutet: Rund sechs Kilo weniger Honig pro Bienenstock. Manfred Ritz, erster Vorsitzender des Landesverbands hessischer Imker in Kirchhain, sieht den Grund für den Rückgang in einem zu nassen und kalten Frühling. Deshalb konnten die Honigbienen nicht rausfliegen und bestäuben.
Damit liegen die hessischen Imkereien knapp unter dem bundesweitem Durchschnitt, der 28,3 Kilo pro Bienenvolk beträgt. Auch hier gibt es einen Rückgang von durchschnittlich 5,5 Kilo. Ritz hält die Zahlen des Deutschen Imkerbundes für „relativ großzügig berechnet.“ Besonders in Südhessen hat es hohe Einbrüche in der Ernte gegeben. Er geht davon aus, dass im Süden nur rund sieben Kilo pro Bienenvolk geerntet wurden. Die südhessischen Imker konnten demnach ihre Erträge nur retten, indem sie den Honig vom Vorjahr an die Bienen verfütterten. Im Norden des Landes habe im Juli hingegen der Raps geblüht. Dort seien die Ertragseinbrüche nicht so dramatisch gewesen. „Der Honig ist in diesem Jahr knapper geworden,“ sagte Ritz. „Daher freuen wir uns schon auf das nächste Jahr.“ Er geht davon aus, dass der Preis für den Honig leicht steigt.
Mehr Imker, aber weniger Bienenvölker
Die gute Nachricht: die Zahl der Imker in den vergangen Jahren ist gewachsen. Allerdings liege die Zahl der Bienenvölker bei 68 000, so Ritz. „In den 1960er Jahren war die Zahl doppelt so hoch.“ Grund dafür ist laut Ritz, dass Imker sich heute oft nebenberuflich um die Tiere kümmern und daher nicht mehr viele Bienenvölker versorgen können. (dpa/mlu)