Erhöhte Inzidenzwerte
Offenbach, Wiesbaden und Frankfurt verschärfen die Corona-Regeln

Die Corona-Pandemie nimmt wieder Fahrt auf. Während zuletzt die Inzidenzen in Hessen gesunken waren und dadurch Lockerungen möglich wurden, steigen die Zahlen in manchen Kreisen wieder an. Nachdem Wiesbaden am Donnerstag die kritische Inzidenz-Marke von 35 überschritten hat, werden die Corona-Regeln in der Landeshauptstadt ab Samstag verschärft. Ebenso im Kreis Offenbach. Grund dafür ist, dass die Inzidenz am Donnerstag mit einem Wert von 35,7 erstmals wieder die kritische Marke von 35 überschritten hatte. Zudem sei die Infektionslage im Kreis diffus und lasse sich nicht klar eingrenzen, wie Landrat Oliver Quilling gegenüber der dpa mitteilte. Gemäß dem hessischen Stufenplan gilt damit unter anderem wieder eine Testpflicht für Ungeimpfte in Innenräumen von Cafés, Restaurants oder Bars. In Frankfurt wird seit Donnerstag unter anderem ein negativer Testnachweis für die Innengastronomie notwendig.
3G-Regel wird in Hessens Städten enorm verschärft

Das hessenweite Eskalationskonzept sieht vor, dass strengere Corona-Regeln greifen, sobald der Inzidenzwert in einer Kommune über die Marke von 35 springt. Ab dann müssen Besucher von Restaurants und Cafés vor dem Betreten der Innenräume nachweisen, dass sie gesund oder genesen sind oder einen negativen Test gemacht haben. Strengere Regeln gelten unter anderem auch für Fachmessen, Theater und Kino.
Virologe Martin Stürmer sieht keine intensive Mühe, Infektionen einzudämmen

Angesichts steigender Neu-Infektionen in der Corona-Pandemie sieht der Frankfurter Virologe Martin Stürmer derzeit keine intensiven Bestrebungen der Politik, mit strengeren Regeln das Infektionsgeschehen einzudämmen. Gegenüber der Deutschen Nachrichtenagentur zeigte er sich besorgt: „So früh wieder ansteigende Zahlen sind sicherlich nicht nur auf Reiserückkehrer zurückzuführen.“ Es sei in der Bevölkerung der Eindruck entstanden, die Pandemie sei vorbei - aufgrund der Bilder von der Fußball-EM, der zahlreichen Lockerungen durch die Politik sowie der zunehmenden Impfquote. Dies berge die Gefahr, dass sich nach den Sommerferien das Infektionsgeschehen in die Schulen und Kindergärten verlagere, da auch dort bisher nur halbherzige Konzepte in Hessen existierten.
Strenge Corona-Regeln der Stadt Offenbach ab Sonntag
Ab einer Inzidenz von 50 tritt nach dem in Stufenkonzept in Hessen eine allgemeine Kontaktregel für den öffentlichen Raum in Kraft. Demnach dürfen sich maximal 10 Personen aus verschiedenen Hausständen oder zwei Haushalte treffen. Kinder bis einschließlich 14 Jahre, Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht mit. Für private Wohnungen wird eine Empfehlung ausgesprochen, diese Regeln auch dort durchzusetzen.
Ab kommenden Sonntag gelten neue, strengere Regeln in Offenbach:
3G-Regel: Um den Innenbereich von Restaurants besuchen zu können, brauchen Gäste wieder einen Negativtest oder einen Impf- oder Genesenen-Nachweis. Dies gilt auch für andere Veranstaltungen drinnen mit mehr als 25 Personen - zum Beispiel im Theater oder in Museen. Die Pflicht zum Negativtest, Genesenen- oder Impfnachweis gilt auch für Fitnessstudios oder für körpernahe Dienstleistungen.
Veranstaltungen: Kulturangebote und größere Zusammenkünfte müssen auf 500 Personen im Freien und 100 Personen in Innenräumen (plus Geimpfte/Genesene) begrenzt werden (Gesundheitsamt kann Ausnahmen genehmigen).
Hotels: Neben der 3G-Regel gilt in Übernachtungsbetrieben mit Gemeinschaftseinrichtungen eine Testpflicht von zwei Tests pro Woche für alle Nicht-Geimpften und Nicht-Genesenen.
(dpa/sel)