Die Demenzkranke hatte in einer eisigen Nacht ihr Zimmer verlassen81-Jährige erfriert direkt vor Seniorenheim

Eine demenzkranke Frau ist vor den Türen ihres Pflegeheims in Herzberg am Harz erfroren. Die 81-Jährige sei am frühen Morgen im Schnee tot aufgefunden worden, so Oberstaatsanwalt Andreas Buick aus Göttingen zur Deutschen Presseagentur (DPA). Nun steht das Obduktionsergebnis fest: Die Seniorin ist an Herzversagen und Unterkühlung gestorben. Am vergangenen Sonntag (14.02.), als die Leiche der Frau gefunden wurde, herrschten in der Nacht eisige Minusgrade im Harz.
Staatsanwaltschaft überprüft mögliches Fremdverschulden
Die 81-Jährige war wohl dement und orientierungslos. Beschäftigte des Heims sollten vernommen werden, hieß es. Die Staatsanwaltschaft wolle überprüfen, warum die Frau rausgelangen konnte und auch, inwieweit das Pflegepersonal nachts besser auf die Patientin hätte aufpassen müssen.
Nach den Erkenntnissen der Obduktion wird das Todesermittlungsverfahren nun fortgesetzt. „Wir werden prüfen, ob es irgendwelche Anhaltspunkte gibt auf Fremdverschulden“, so Oberstaatsanwalt Andreas Buick aus Göttingen. Noch stehe nicht fest, ob gegen jemanden ermittelt werde.
Senioren-Residenz in Herzberg am Harz war eine offene Einrichtung
„Alloheim bedauert dieses tragische Unglück außerordentlich. Unsere Einrichtungsleiterin hat der Familie gegenüber bereits ihre tiefe Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Unser stilles Gedenken gilt der Verstorbenen, wir fühlen mit ihren Angehörigen“, heißt es am Dienstag (17.02.) in einer Stellungnahme der Alloheim Senioren-Residenzen. Die 2020 eröffnete Einrichtung in Herzberg sei eine offene Einrichtung. „Das Verlassen der Einrichtung muss somit jedem Bewohner jederzeit möglich gemacht werden und einrichtungsseitig sichergestellt sein. Ebenso dürfen Türen auch in Bezug auf Brandschutz-Maßnahmen nicht verschlossen sein“, heißt es weiter. Es gebe aber am Abend und während der Nacht mehrere Rundgänge bei den Bewohnern. Der Einrichtung lägen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, daher könne man sich zum genauen Hergang aktuell nicht äußern.
Quelle: DPA / rtl.de