Gemünden am Main: Mann zieht Kleinkind aus Fluss
Hausmeister rettet vierjährigem Mädchen das Leben

Jörg Welzenbach war am vergangenen Mittwochmorgen auf dem Weg zur Arbeit, als der aufmerksame Hausmeister von der Saalerbrücke in Gemünden am Main plötzlich ein Kleinkind im Mühlgraben sah. Das vierjährige Mädchen habe bis zum Hals im Wasser gestanden, erzählt der Mann im Interview mit der „Mainpost“. Es sei wohl alleine dort gewesen.
Er habe keine Sekunde gezögert, erzählt er der Zeitung weiter. Er sei in den Fluss gesprungen und habe das kleine Kind vor dem Ertrinken gerettet.
Gemünden am Main: Nur durch Zufall sieht der Hausmeister das Kleinkind im Fluss stehen
Der Hausmeister der Realschule Gemünden habe in seinem VW-Bus gesessen, als er durch Zufall ein Mädchen im Mühlgraben entdeckte. Er habe die Vierjährige vermutlich nur sehen können, weil er in seinem Wagen hoch saß und so über das Geländer des Stegs schauen konnte. Das erzählte er gegenüber der regionalen Zeitung „Mainpost“.
Jörg Welzenbach habe einen großen Schreck bekommen, als er erkannte, dass ein kleines Kind sich in Lebensgefahr befand. Der Hausmeister habe aber trotz des anfänglichen Schrecks sofort gehandelt. Er sei auf den Parkplatz an der Duivenallee gefahren, sei aus dem Auto gesprungen und habe nach dem Kind gerufen. Doch dieses habe nicht reagiert. "Es hat fröhlich geplanscht" und scheinbar den Ernst der Lage nicht erkennen können, so Welzenbach weiter.
Er sei dann über den Holzsteg gesprintet und habe versuchte das Kind mit Zeichen auf sich aufmerksam zu machen, aber das Mädchen reagierte auch hier nicht auf ihn. Dann entschied er sich wohl in den Fluss zu springen und das Kind schließlich aus der gefährlichen Situation zu retten. Jörg Welzenbach erzählt „Mainpost“ er habe sich noch von einem nahe stehenden Haus ein herumstehendes Paddel und einen Besen als Stütze genommen und dann sei es losgegangen: "Hose aus, Schuhe aus, Handy auf die Seite" ab zum Kind.
Beinahe Ertrunken: Kleinkind reagierte nicht auf Zeichen ihres Retters
Das Kind sei Autist, hieß es weiter und reagierte nicht auf die Zeichen des Retters. Daher habe Jörg Welzenbach sich das Kind mit der Hand geschnappt und es aus dem Fluss gezogen.
Der Hausmeister habe das ausgekühlte Mädchen auf die Stufen des Holzstegs gesetzt und sie zunächst mit einer Rettungsdecke zugedeckt. Die Vierjährige habe nur eine Windel und ein T-Shirt getragen so der Retter im Interview mit der regionalen Zeitung. Dann habe er den Notruf gewählt. Die Rettungssanitäter haben das unverletzte aber leicht unterkühlte Mädchen ins Krankenhaus gebracht.
Starke Strömung in der Saale: "Zum Glück hat es nicht geregnet"
Das Mädchen sei nach Informationen der Polizei unbemerkt von Zuhause ausgebüxt. Die Mutter der Vierjährigen habe bereits nach ihrer Tochter gesucht, habe sich jedoch wegen einer Operation nur schwer fortbewegen können, so die Polizei weiter.
"Wir müssen von Glück reden", sagt Jörg Welzenbach im Interview, "dass es am Dienstag in der Rhön nicht geregnet hat." Dann wäre in der Saale viel mehr Wasser gewesen, so der Anwohner. "Das Kind wäre fort."
Außerdem herrsche dort eine starke Strömung. Der Lebensretter würde sich wünschen, dass ein Rettungsring oder eine Rettungsstange dort aufgestellt werden würde. Denn im Sommer sei der Ort aufgrund der Nähe zum Spielplatz immer gut besucht. Ein Nachbar habe ihm auch erzählt, dass bei warmen Temperaturen oft Kinder im Wasser spielen würden. Dies könne schnell zur Todesfalle werden, so Jörg Welzenbach abschließend in der „Mainpost“. Dank des aufmerksamen Hausmeisters, der nur auf dem Weg zur Arbeit war, konnte das vierjährige Mädchen in diesem Fall aber zum Glück gerettet werden. (mca)