Mit der richtigen Planung reicht das BudgetHaus bauen: Diese Kostenfallen gilt es zu vermeiden

Die Kreditzinsen sind niedrig, die Mieten explodieren – klar, dass viele Menschen in diesen Zeiten darüber nachdenken, ein eigenes Haus zu bauen. Sind die Themen "Was will ich mir leisten?" und "Wie hoch ist mein Budget?" erst einmal geklärt, fragen sich Bauherren, wie sie Kostenfallen vermeiden und eine optimale Budgetsicherheit erlangen können. Diese Tipps helfen bei der Planung.
Unbedingt an die Baunebenkosten denken
Der Traum vom eigenen Haus nimmt im Kopf schon konkrete Formen an? Damit das Geld für alle schönen Details reicht, müssen neben den reinen Baukosten auch die Baunebenkosten berechnet werden. Konkret geht es um folgende Posten:
Maklerkosten,
Baugenehmigung,
Grunderwerbsteuer,
Notarkosten.
Jedes Grundstück muss erschlossen, für das Bauen vermessen und vorbereitet werden. Auch die Kosten für die Versorgungsanschlüsse von Wasser, Gas und Strom lassen sich vorab genau bestimmen. Seriöse Baupartner listen alle Kostenpunkte detailliert auf und legen konkrete Zahlen vor. Checklisten finden Bauherren im Internet.
Bodengutachten ist unverzichtbar
Zur Planungssicherheit ist ein Baugrundgutachten allemal sein Geld wert. Die Beschaffenheit des Baugrundes kann ansonsten massive Kostensteigerungen verursachen, was meist erst beim Aushub der Baugrube sichtbar wird. Dann können tonnenschwere Findlinge freigelegt werden – oder der geplante Keller muss plötzlich anders abgedichtet werden.
Finanzierungssumme von unabhängigen Fachleuten prüfen lassen
Sind alle Bauarbeiten und Baukosten im Vertrag vollständig und korrekt aufgeführt und kostendeckend kalkuliert? Eine Prüfung der Baufinanzierung führt zum Beispiel die unabhängige Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. durch. Es gibt aber auch Kreditvergleichs-Rechner im Internet.
Wichtige Schritte auf dem Weg zum Kredit
Für eine Kreditsumme entscheiden
Laut Finanztest 4/2021 ist besonders die Frage wichtig, bis wann der Kredit getilgt sein soll. Denn von der Laufzeit hängt die Höhe des Tilgungssatzes ab. Die monatliche Kreditrate sollte auch nicht einfach der vorherigen Miete entsprechen, weil Hausbesitzer zusätzlich diverse Nebenkosten zu tragen haben und mit Kosten für die Instandhaltung rechnen müssen.Den maximalen Kaufpreis bestimmen
Zuerst muss die mögliche Kreditsumme feststehen. Aufgeschlagen wird das verfügbare Eigenkapital. Wichtig: Die Kaufnebenkosten nicht vergessen (siehe oben)! Finanztest zufolge können diese 12 Prozent und mehr betragen.Finanzierungswünsche definieren
Soll die Kreditrückzahlung flexibel möglich sein (mit Sondertilgungen und Änderungen der Ratenhöhe) oder ist Ihnen eine lange Zins-Sicherheit wichtig? Von diesen und anderen Faktoren hängen die Konditionen der Banken ab, die sich online per Kreditrechner checken lassen.Angebote prüfen und einholen
Mindestens drei verschiedene Anbieter sollten angefragt werden, sobald die wichtigsten Rahmenbedingungen festgezurrt wurden. Tipp der Finanztest-Experten: Auch Angebote regionaler Banken einholen, denn die haben oft gute Zinsen.Kredit-Angebote vergleichen
Effektivzins und Zinsbindungsfrist im Blick behalten, wenn Angebote gecheckt werden.
Bau- und Leistungsbeschreibung detailliert verhandeln
Was im Herzstück des Bauvertrages vereinbart ist, wird vom Vertragspartner geschuldet, aber auch nicht mehr. Deshalb sollten Bauherren hierauf ihr besonderes Augenmerk legen, jeden Punkt hinterfragen sowie eindeutig und damit unmissverständlich ausformulieren.
Vor Insolvenz der Baufirma schützen
Das Risiko einer Insolvenz der beauftragten Baufirma lässt sich nie ganz ausschließen, aber stark eindämmen. Ratsam ist die Einholung eines Firmenchecks bei einer Wirtschaftsauskunft. So lassen sich schwarze Schafe schon im Vorfeld aussortieren. Zahlung streng nach Baufortschritt verhindert, dass Bauherrengeld für nicht erbrachte Leistungen einfach verschwindet. Dafür sollte in jedem Fall ein Baugeldkonto eingerichtet werden und von einem Wirtschaftsprüfer verwaltet werden. Bauherren sollten keinen Bauvertrag ohne eine Baufertigstellungsbürgschaft in ausreichender Höhe abschließen. Die oftmals angebotenen und vom Gesetzgeber vorgeschriebenen fünf Prozent für eine Fertigstellungsbürgschaft reichen nicht aus. Empfehlenswert sind hier 20 Prozent der Bausumme.
Baubegleitende Qualitätssicherung von Anfang an mit einplanen
Vorbeugen ist immer sicherer, als hinterher reklamieren zu müssen. Die Kosten für eine unabhängige Qualitätsüberwachung variieren nach Anbieter. Sie sollten unabhängig und im Angebot eines seriösen Bauträgers eingeschlossen sein. Auf alle Fälle beachten: Ein Blower-Door-Test deckt Lecks auf, durch die Heizenergie entweichen kann. Bei den heutigen Energiekosten ist dieser Test sehr zu empfehlen und sollte eigentlich auch zum Standartangebot des Bauträgers gehören.
Den richtigen Baupartner auswählen
Nett allein genügt heute nicht mehr. Nur wer neben erstklassiger Bauqualität auch erstklassige Sicherheiten bietet, sollte heute für Bauherren als Bauträger in die engere Auswahl kommen. Zwölf Monate Festpreisgrantie ab Vertragsabschluss und eine Bauzeitgarantie sind Pflichtkriterien. Ebenso wichtig ist ein Baugrundgutachten von einem geologischen Institut, die Baukontrolle durch einen unabhängigen Gutachter inklusive Blower-Door-Test, eine Baufertigstellungsbürgschaft in Höhe von 20 Prozent der Bausumme. Mit einer Baugewährleistungsbürgschaft in angemessener Höhe lassen sich auch größere Mängel in den ersten fünf Jahren nach Schlüsselübergabe kostenfrei beheben.
Mit solchen Sicherheiten versehen, können Bauherren Kostenfallen schon vor dem Bauen erkennen und vermeiden und sich auf Ihr neues Zuhause freuen.
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