Anonymer Insider klagt an

Hanebüchene Betrugsvorwürfe gegen Deutschlands Langlauf-Heldinnen - DSV wehrt sich vehement

12.02.2022, China, Zhangjiakou: Ski nordisch/Langlauf, Olympia, Staffel 4 x 5 km, Damen, Zhangjiakou National CC Skiing Centre, Deutschlands Zweitplatzierte Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl (l-r) jubeln im Ziel. Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die deutschen Damen sollen ein illegales Wachs verwendet haben, sagt ein anonymer Insider.
cvi, dpa, Daniel Karmann

Ja hast du denn die Pfanne heiß? Nach den spektakulären Leistungen unserer Langläuferinnen bei den Olympischen Spiele werden jetzt böse Vorwürfe erhoben. Hat Deutschland beim Silberlauf in der Staffel und bei der Gold-Sensation betrogen? Haben Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl ein verbotenes Wachs unter den Ski gehabt? Das Team wehrt sich entschieden gegen diese Anschuldigungen.

"Kann keinen eindeutigen Beweis liefern"

Sind wir mal ehrlich, die ganze Sache ist mehr als dünn: In der finnischen Zeitung „Íltalethi“ behauptet ein anonymer Insider, dass die deutschen Damen das illegale Mittel verwendet hätten. Auf jeden Fall in der Staffel. Womöglich auch im Teamsprint, den Victoria Carl und Katharina Hening sensationell gewonnen hatten. Die Informationen würden aus verschiedenen Quellen stammen. Aber der Insider gesteht auch: „Ich kann keinen eindeutigen Beweis liefern."

Entsprechend entspannt gibt man sich beim Deutschen Skiverband. Vorstandsmitglied Stefan Schwarzbach sagt gegenüber Eurosport: "Zu anonymen Vorwürfen, noch dazu wenn sie so hanebüchen sind, geben wir normalerweise keine Stellungnahme ab. Aber um es klar und deutlich zu sagen: Der Deutsche Skiverband hält sich an alle Vorgaben und Regeln. Und wir gehen davon aus, dass dies auch für die anderen Nationen gilt."

Auch der sportliche Leister Andreas Schlütter macht im norwegischen „Dagbladet“ eine klare Ansage: „Es ist eine Lüge, was sie schreiben." Schlütter mutmaßte, die Finnen seien enttäuscht wegen ihrer verlorenen Medaillen und hätten deswegen womöglich die Betrugsvorwürfe in die Welt gesetzt. Die Staffel landete auf Rang vier.

Klar scheint: Ein Nachspiel wird der angebliche Wachs-Eklat nicht haben. Von Untersuchungen wurde bislang nichts bekannt, auch wenn der internationale Skiverband FIS die Nutzung von C8-Fluorpolymeren für Olympia verboten hatte. Deutschland wird seine Langlauf-Medaillen also behalten. Zumal das beklagte Mittel eher bei nassem Schnee und wärmerem Wetter weiterhilft. In Peking war es aber trocken und kalt. Nunja … (tno)