Hamburg: Gemeinsame Gräber für Frauchen, Herrchen und Haustier geplant

Der Hamburger Friedhofen Ohlsdorf plant die Einführung von gemeinsamen Gräbern für Menschen und ihre Haustiere.
Auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf sollen bald Menschen gemeinsam mit ihren Lieblingen bestattet werden können.
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Für viele Menschen sind Hund oder Katze die treuesten Begleiter im Leben – und vielleicht auch noch im Tod? Auf dem Friedhof Ohlsdorf sollen in Zukunft Herrchen oder Frauchen gemeinsam mit ihrem Haustier bestattet werden können. Ein Konzept, das nicht alle begeistert.

Haustier oft einziger Partner im Alter

Der Wunsch, Haustierbesitzern ein gemeinsames Grab mit ihrem Liebling einrichten zu können, wurde bei einem Bürgerbeteiligungsprojekt zur Gestaltung des Friedhofs geäußert. Der Sprecher der Hamburger Friedhöfe, Lutz Rehkopf, erklärt: "Wir haben es vor allem mit älteren Herrschaften zu tun. Wenn deren einzige Partner im Alter die Tiere sind, dann möchten sie auch den letzten Weg gemeinsam gehen."

Ein entsprechendes Gräberfeld mit einer Fläche von 120 Quadratmetern sei schon gefunden, allerdings muss zunächst noch das Hamburger Bestattungsgesetz geändert werden. Denn bisher ist die letzte Ruhe auf den Friedhöfen der Stadt ausschließlich für Menschen vorgesehen. Voraussetzung für eine gemeinsame Bestattung: Mensch und Tier dürfen nur in Urnen beigesetzt werden. "Wir sehen Tiere als Grabbeigabe, nicht als Tierkadaver", so Rehkopf. Doch nicht jeder beste Freund ist dafür geeignet: Der Friedhof will sich auf die Asche von Hunden, Katzen, Kaninchen und Kanarienvögeln einstellen.

Mensch-Tier-Begräbnisse sind in Deutschland bereits möglich

Neu ist die Idee des Mensch-Tier-Grabs nicht: Auf dem Zentralfriedhof in Wien wurde sie bereits in die Tat umgesetzt, und auch in Deutschland gibt es unter dem Namen "Unser Hafen" zwei solcher Friedhöfe, und zwar in Braubach und in Essen. Das Konzept begeistert jedoch nicht alle. Denn während einige evangelischen Kirchen toleranter sind, spricht sich die katholische Kirche laut dem Sender "Deutschlandfunk Kultur" deutlich gegen eine gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier aus. Die Begründung: Ein Tier habe keine Seele und keinen freien Willen und könne sich somit auch nicht zum christlichen Glauben bekennen.