GZSZ Folge 5669 vom 26.01.2015 auf GZSZ.de
Alexander ist Fotograf aus Leidenschaft. Genau dieser Leidenschaft darf er bei „Metropolitan Trends“ momentan aber nicht in dem Maße frönen, wie es ihm beliebt. Bei einem hippen Shooting macht ihm Lebensgefährtin und Vorgesetzte Maren mal wieder klar, wie wenig er sich künstlerisch frei entfalten darf. „Kommst du uns kontrollieren?“, forscht er nach, als Maren in der Location eintrudelt. Gemeinsam mit Praktikantin Olivia wirft das Pärchen einen Blick auf die jüngst entstandenen Fotos. „Die sind toll“, lobt Maren. „Gefällt’s dir nicht?“ Anscheinend nicht wirklich, was Alex ihr auch gleich zu verstehen gibt: „Es ist nur … die Farben, das hat überhaupt keine Brillanz. Überhaupt ist mir das Ganze viel zu technisch, zu nüchtern.“ Viel lieber würde der Vollprofi ja analoge Aufnahmen machen, da diese seiner Meinung nach den digitalen qualitativ deutlich überlegen sind – diese Prozedur kostet jedoch auch mehr Zeit. „Mach’s bitte so wie immer“, legt ihm die herrische Maren bestimmt und nachdringlich nahe, bevor sie wieder abdüst. Weil der Pseudonymträger diese zackige Ansage nicht ohne Weiteres hinzunehmen bereit ist, lässt er Olivia kurzerhand analoge Fotos anfertigen. „Ich will was Neues ausprobieren. Ich bin hier der Fotograf, das entscheide ich.“

Später im „MT“ weiht Praktikanten-Pate Alex Olivia weiter in die hohe Kunst der Fotografie ein und nimmt sie mit in die Dunkelkammer. „Ich muss dir was gestehen. Ich war noch nie in einer Dunkelkammer“, offenbart die Praktikantin. Eilig macht sich Alex darin, Olivia ihrer Kammer-Jungfräulichkeit zu berauben: „Ich zeig’s dir. Die entscheidenden Schritte sind: entwickeln, fixieren, stabilisieren. Die Entwicklung des Films erfolgt bei absoluter Dunkelheit.“ Nach der Prozedur präsentiert Alex seine analogen Abzüge stolz seiner Maren. „Sorry, ich seh‘ da keinen Unterschied“, lautet das vernichtende Urteil der Redakteurin. Also versucht es Analog-Fanatiker Alex eine Ebene höher und spricht Chefin Katrin anschließend im Rahmen einer Telefonkonferenz an: „Ich hab parallel auch eine analoge Fotostrecke gemacht, es kommt analog viel besser rüber.“ „Spricht irgendetwas zwingend dafür? Maren?“, fragt die sich in London aufhaltende Katrin. „Für mich sehen die gleich aus“, bleibt Maren bei ihrem Standpunkt. Für Alexander ist so wenig Anerkennung seiner Bemühung um Qualität ein Schlag ins Gesicht. Vor den Kopf gestoßen, schleppt er Olivia erneut in die Dunkelkammer, wo er sich ihre Aufnahmen ansieht und ins Schwärmen gerät: „Ausschnitt, Bildaufbau. Das ist perfekt.“ „Ich hab dir zugeguckt“, schleimt Olivia. Im roten Zwielicht der Kammer blicken sich die zwei plötzlich tief in die Augen und im nächsten Moment geht es in der Dunkelkammer wie im Darkroom zu …