Meine persönliche Liebhaber-BilanzGuter Sex? Diese eine Sache ist unverzichtbar!

Paar hat Sex
Was macht richtig guten Sex aus? Für Sexpertin Louisa Noack gibt es da ein ganz klares Kriterium
Andrey Popov, picture alliance
von Louisa Noack

Sie müssen wissen, ich habe wirklich viele Männer gedatet. Und ich würde auch sagen, dass ich ausreichend Sex hatte, um die Frage nach gutem Sex durchaus beantworten zu können. Es sei so viel vorneweg gesagt: Es geht eigentlich nicht um schnell oder langsam, hart oder weich, groß oder klein, viel oder wenig. Vielleicht ist es die Mischung. Oder einfach ein Gefühl.

Vom Langweiler bis zum Porno-Süchtigen

Einer meiner ersten Freunde war im Bett ein Loser. Er hatte leider vor mir kaum Erfahrung sammeln können und ich musste es irgendwie ertragen. Der Sex war langweilig. Und auch, wenn er gut bestückt war, konnte er es einfach gar nicht - es fehlte jedenfalls an allem.

Ein anderer war ein feuriger Spanier. Leider nicht in Spanien, sondern in einer Bar in Deutschland kennen gelernt. Und auch sonst war von seiner feurigen Mentalität nicht viel übrig als Angestellter bei einer Bank. Aber zumindest konnte er richtig gut küssen und der Sex war schnell und wild. Leidenschaft also schon mal ein wichtiger Punkt auf der Liste.

Und einen hab ich noch, der mich nachhaltig beeindruckte. Nennen wir ihn den „Porno-Süchtigen“ - und Sie ahnen wahrscheinlich, was das bedeutet. Im Bett musste es zugehen wie in seinen Filmen. Die Stellungen wurden gewechselt, die Beine geschleudert, der Körper präsentiert. Am Anfang mal wirklich was Neues, am Ende einfach nur eigenartig. Mechanische Abläufe voller Gestöhne und Selbstdarstellung.

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Häufigkeit, Länge, Geschwindigkeit: Welche Kriterien entscheiden?

Ich versuche schon immer, die Kriterien für guten Sex zu definieren. Und es fällt irgendwie schwer, die wichtigsten Punkte zusammenzuschreiben. Aber wir können es ja gemeinsam versuchen.

Was halten Sie vom Thema Häufigkeit? Zweimal die Woche, täglich - oder nur verabredet zu festen Zeiten im Monat als spezielles Date? Die Erfahrung sagt: Am Anfang bespringt man sich nun mal häufiger, irgendwann wird es weniger. Ein- bis zweimal ist vollkommen im Normbereich; einige wollen, brauchen und können öfter oder nicht.

Dann kommen wir zum nächsten Punkt: Länge - und damit meine ich die reine Zeit von Beginn des Vorspiels bis zum Höhepunkt. Muss es wirklich stundenlang sein? Gibt es diesen ewigen Sex wie im romantischen Film, wo er und sie sich ewig in den Laken wühlen? Ich glaube nicht. Das Vorspiel darf natürlich nett und ausgeschmückt sein. Aber gehen wir mal von der reinen Penetration, dem Akt an sich aus - wie lange machen Sie das mit? Zehn Minuten? Fünf? Zwölf? Ich gebe ehrlich zu, dass es mir einfach manchmal zu lang ist. Irgendwie muss es dann ein Ende finden. Vielleicht auch, um ein zweites Mal Anlauf nehmen zu können.

Und wie sieht es aus mit der Geschwindigkeit? Sanfte oder schnelle Bewegungen? Da sind wir ja irgendwie beim Thema Porno. Geht es um Liebe und Zugewandheit, Wärme und Nähe, dann ist Sex, so glaube ich, langsamer und intensiver. Die Berührungen sind zärtlicher, man küsst sich leidenschaftlich. Und der Typ „Porno“? Der muss natürlich schnell rein und raus und es geht um das Erreichen des Höhepunkts.

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Kommen wir zu dem, wie ich finde, wichtigsten Punkt: der Chemie. Denn komischerweise ist es oft der Moment im Bett, wo wir ganz intuitiv wissen, der oder die ist es. Es passt einfach. Jede Stellung, jede Bewegung - Größe und Intensität auch. Und ja, das hatte ich auch schon. Jede Begegnung war ein Feuerwerk und einfach wie ein fantastischer Zauber. Egal wann, wie, wo, wie lang oder was - das Gefühl hat gestimmt.

Fazit: Es gibt meiner Meinung nach keinen richtig guten oder richtig schlechten Sex, der sich nach Kategorien oder Kriterien richtet. Jeder darf ja auch machen, wie er will. Und wenn es passt, sind alle Überlegungen sowieso hinfällig.