Glühende Leidenschaft
Grillkohle auf dem Prüfstand bei „Öko-Test“

Spätestens wenn die Temperaturen auf über 20 Grad ansteigen, liegt in Deutschland ein ganz eigentümlicher Duft in der Luft. Immer wieder weht einem der Hauch von gegrilltem Fleisch um die Nase. Die Deutschen haben eine innige Beziehung zum Grillen. Das bestätigt auch eine Umfrage aus dem Jahre 2019. Auf die Frage „Grillen Sie gerne?“ antworteten 97 Prozent der Befragten mit einem klaren Ja. Das ist eindeutig.
Und fast genauso eindeutig ist die Methode, mit der die Deutschen am liebsten ihr Grillgut zubereiten. Fleisch, Gemüsespieße und Würstchen kommen meistens auf den guten alten Holzkohle-Grill. Grund genug für„Öko-Test“, sich den Brennstoff für das Grillvergnügen genauer anzuschauen.
Woraus besteht eigentlich Holzkohle?

Der Name scheint Programm: Holzkohle wird aus Holz hergestellt. Die viel entscheidendere Frage ist für „Öko-Test“, aus welchem Holz das Brennmaterial gewonnen wird. Werden tropische Hölzer verwendet und wenn ja, werden diese nachhaltig gewonnen und sind sie entsprechend zertifiziert? Sind diese Informationen für den Käufer klar ersichtlich?
Neben diesen Kriterien fallen noch die ganz praktischen Dinge in die Bewertungswaagschale. Wie gut brennen Kohlen und Briketts, gibt es Verunreinigungen und wie sieht es mit der Körnung aus? Wie lange muss man vorglühen, bis man loslegen kann? Insgesamt haben die Tester nach diesen Kriterien jeweils zehn Grillholzkohlen und zehn Grillbriketts unter die Lupe genommen.
Ein Mangelhaft bei den Holzkohlen
Bei den Holzkohlen haben die Tester von „Öko-Test“ einen klaren Testverlierer ausgemacht. Die „Max Premium Holzkohle Grill & Barbecue“ hat ein „Mangelhaft“ bekommen. Insbesondere die Zusammensetzung des Brennstoffs gab Grund zur Beanstandung. Drei weitere Produkte müssen sich mit einem „Ausreichend" zufriedengeben. Auch hier haben Zusammensetzung und Qualität der Kohle nicht überzeugt. Teilweise ist nicht klar, woher die verwendeten Hölzer stammen oder es wurden unzertifizierte Tropenhölzer verarbeitet.
Bei den sechs mit „Gut“ bewerteten Produkten ist die Zusammensetzung und Qualität der Kohle durchgängig sehr gut. Die getesteten Holzkohlen unterscheiden sich geringfügig bei den Grilleigenschaften wie Höchst-Temperatur und Vorglühzeit. Die Nase ein kleines bisschen vorne hat „Kingstone Premium Charcoal“. Diese Kohle kann besonders bei der Vorglühzeit bestechen. Gerade mal 17 Minuten sind notwendig, um loslegen zu können. Die Konkurrenz braucht hier zwischen 32 und 45 Minuten.
Grillbriketts: Zwei Mal Braunkohle statt Holz

Eines gleich vorweg. Zwei der getesteten Produkte sind hier eigentlich falsch. „Der Dauerbrenner High Energy Grillbriketts“ und „Grillprofi Grillbrikett“ sind nämlich gar nicht aus Holz hergestellt. Hier ist Braunkohle der Grundstoff, der die Hitze liefert. Nach Auffassung von „Öko-Test“ hat dieses Material wegen der mangelnden Nachhaltigkeit auf dem Grill nichts verloren. Die anderen getesteten Grillbriketts haben sich befriedigend bis sehr gut geschlagen. Insgesamt gab es fünf Mal die Bestnote „Sehr Gut“. Mit einem Wimpernschlag vorne liegen dabei die „Gut & Günstig Grill Briketts“, die mit 2,49 Euro pro 3 Kilogramm den Geldbeutel am wenigsten belasten. Die anderen fünf Briketts schneiden immerhin noch mit einem „Befriedigend“ ab.