04. Juli 2020 - 9:25 Uhr
Urlaubsreisen nach Griechenland sind wieder möglich – so unkompliziert wie vor Corona gestaltet sich die Einreise allerdings nicht
Seit dem 1. Juli empfängt Griechenland wieder Touristen aus dem Ausland. Das Land, in dem sich Covid-19 kaum verbreiten konnte, ist stark auf den Tourismus angewiesen und wittert die Verbreitungsgefahr des Virus durch den internationalen Reiseverkehr. Um dieses Risiko einzudämmen, hat sich die griechische Regierung etwas einfallen lassen, was manchen Urlauber von einer Reise nach Griechenland abschrecken und kurzfristige Geschäftsreisen erschweren könnte.
Anmeldung der Einreise 48 Stunden vorher
Wer auf dem Land-, See- oder Luftweg nach Griechenland einreisen möchte, muss seit Neuestem bis spätestens 48 Stunden vor Einreise ein Formular der griechischen Zivilschutzbehörde ausfüllen: Wie es auf der Seite der Anmeldung beschrieben wird, werden hier detailliert der letzte Aufenthaltsort, vorherige Reisen in andere Länder, die dortige Dauer des Verbleibs, Daten einer Kontaktperson sowie die Adresse der Unterkunft in Griechenland abgefragt. Ebenfalls müssen Name, Heimatadresse, Telefonnummer, Alter und Ausweisnummer hinterlegt werden, wie der Tourismusfachverlag fvw schreibt.
Was passiert mit den Daten?
Wie es mit dem Schutz und der Speicherdauer der Daten aussieht, dazu finden sich auf der Anmeldungsseite leider keine Informationen. Eine Sprecherin der griechischen Regierung versicherte der "Frankfurter Rundschau" allerdings, dass die Angaben anonymisiert und Namen nicht gespeichert würden.
Erhalt eines Barcodes

Nach der Registrierung erhalten alle Urlauber per Mail einen Barcode, der dann bei der Einreise am jeweiligen griechischen Flughafen vorgezeigt werden muss. Ohne diesen ist die Einreise höchst problematisch bis nicht möglich, da viele Fluggesellschaften Passagiere ohne Code nicht befördern wollen oder eine Geldbuße bis zu 500 Euro am griechischen Flughafen fällig werden könnte.
Anhand dieses Codes bzw. der gegebenen Antworten (die genauen Kriterien sind unbekannt) wird entschieden, ob vereinzelte Einreisende auf Covid-19 getestet werden. Laut Auswärtigem Amt ist der Test für Reisende aber kostenlos.
Quarantäne nicht erforderlich

Ob man als Urlauber auf Covid-19 getestet wird oder nicht, erfährt man allerdings erst bei der Ankunft in Griechenland. Erste Getestete berichten, keine Verhaltensanweisungen erhalten zu haben. So scheint keine vorübergehende Quarantäne notwendig zu sein.
Unklar ist nach wie vor, was genau passiert, wenn das Ergebnis des Corona-Tests positiv ist. Höchstwahrscheinlich wird die griechische Zivilschutzbehörde die betreffenden Personen dann kontaktieren und eine Quarantäne anordnen. Möglicherweise würde daraufhin ein weiterer Test gemacht werden, um sich des Infektionsstatus wirklich gewiss zu sein. Denkbar ist, dass die Einhaltung der Quarantäneverordnung von der griechischen Regierung kontrolliert und es bei Verstößen zu Geldbußen kommen würde.
Neue Regelung durch kurzfristige Einführung noch nicht offiziell bestätigt
Zu dieser neuen Regelung haben wir auch das Auswärtige Amt gefragt. Es bestätigt die Information zur neuen Voranmelde-Pflicht 48 Stunden vor Einreise. Was allerdings genau passiert, wenn eine Person ein positives Testergebnis erhält, dazu stellt das Auswärtige Amt bisher ebenfalls keine Informationen bereit. Entgegen der Aussagen von Getesteten und griechischen Tourismusvertretern, hat sich laut Auswärtigem Amt ein Getesteter in eine 24-stündige Selbstisolation zu begeben. Es ist anzunehmen, dass diese Anordnung allerdings von niemandem kontrolliert wird.